Beethovenhalle Jugendsinfonie- und Beethoven Orchester spielen zusammen

Bonn · Der künstlerische Nachwuchs liegt den Musikern des Bonner Beethoven Orchesters am Herzen. Das zeigen sie nicht nur mit der Reihe Bobbys Klassik, sondern auch mit zahlreichen Auftritten in den Schulen der Stadt.

Gemeinsames Musizieren: Streicher des Bonner Jugendsinfonieorchesters.

Gemeinsames Musizieren: Streicher des Bonner Jugendsinfonieorchesters.

Foto: Thilo Beu

Im Bonner Jugendsinfonieorchester sind sie ebenfalls aktiv. Vor zehn Jahren haben die Profimusiker aus eigener Initiative die Patenschaft über das Nachwuchsorchester übernommen. Eine Geste, die für die teilnehmenden Musiker mit viel ehrenamtlichem Engagement verbunden ist. Gerade auch in der letzten Vorbereitungszeit vor den Konzerten. Das nächste steht kommenden Sonntag, 20 Uhr, in der Beethovenhalle an.

Wolfram Lehnert, der im Beethoven Orchester bei den ersten Geigen spielt, hat die Leitung und Organisation der Patenschaft von seinem Kollegen Joe Tillmann übernommen, obwohl das gelegentlich mit extremem Terminstress verbunden ist: "Am Freitag hatten wir erst die Generalprobe zu Strawinskis 'Sacre', abends dann die Aufführung und dazwischen haben wir mit den jungen Musikern das Programm geprobt", sagt er. Und am Sonntag, als abends die Operngala der Aids-Stiftung auf dem Dienstplan des Beethoven Orchesters stand, wurde tagsüber ebenfalls mit den jungen Musikern geprobt.

Auch wenn es nach seinem Geschmack ein paar erste Geigen mehr sein dürften, ist Lehnert mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Die jungen Musiker lernen, wie sie Harmonien halten müssen, wie Intonation im Ensemble funktioniert, wie man den Streicherklang formt. Die Musiker müssen lernen, sich komplett einzubringen und zugleich so auf die anderen zu hören, dass ein homogener Ensembleklang entsteht", erläutert er. Das trainiert er mit den Geigen. Andere Kollegen sind für andere Instrumente zuständig. Beim Konzert am Sonntag sitzen sie dann gemeinsam mit den Nachwuchsmusikern an den Pulten und spielen mit.

Vorbereitet wurden neben Gioachino Rossinis Ouvertüre zu Wilhelm Tell die siebte Sinfonie von Ludwig van Beethoven und das Klavierkonzert Nr. 8 in As-Dur von Ferdinand Ries, das den hübschen Titel "Gruß an den Rhein" trägt. Beethovens in Bonn geborener Schüler hatte unter anderem zehn Jahre in London als Chef der Philharmonic Society gewirkt. "Im letzten Satz hört man förmlich die Freude über die Rückkehr", findet Lehnert. Den Klavierpart spielt der junge Pianist Jonathan Zydek. Dirigent ist Andreas Winnen.

Der Eintritt zu dem Konzert am Sonntag, 22. Juni, 20 Uhr, in der Beethovenhalle ist frei.

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