Bluesrock in Endenich Julian Sas bringt die Harmonie in Wallung

Endenich · Weiter wie gehabt: Große klangliche Experimente hat Julian Sas auch im dreizehnten Jahr seiner regelmäßigen Harmonie-Besuche nicht im Repertoire. Reggae-, Funk- oder Songwriter-Elemente, wie sie manche seiner Kollegen gerne nutzen, scheinen für den Niederländer tabu.

 Julian Sas: Einmal Harmonie, immer Harmonie.

Julian Sas: Einmal Harmonie, immer Harmonie.

Foto: Thomas Kölsch

Aber wieso auch nicht? Mit seinem krachend gradlinigen Bluesrock kommt er hervorragend an, die harten, vorhersagbaren Zwölftakter sind sein Markenzeichen. Und, daran lässt er in der Harmonie keinen Zweifel, dieses Genre beherrscht er meisterhaft.

Routiniert jagt der 43-Jährige über die Saiten, gibt Gas, lässt seine Gitarre jaulen, kreischen, singen. Für seine Fans, die in Scharen zu dem Konzert in seinem "zweiten Wohnzimmer" gekommen sind, ein Hochgenuss. Jeder Song wird gefeiert, während Sas mit seiner dunklen, leicht angerauten Stimme diesen kurz ansingt und sich dann in ausgiebigen, technisch exzellenten Solo-Partien austobt, unterstützt von "Base Machine" Tenny Tahamata und dem Drummer Rob Heinje.

Gegen Ende der weit über zwei Stunden laufenden Show weicht Sas zunehmend von den Eigenkompositionen ab und geht zu den Hits seiner Vorbilder über: Rory Gallagher wird gespielt, Jimi Hendrix auch.

Dazu ein Tribut an Bob Dylan ("Highway 61 Revisited"), wild nach vorne stürmend und erfrischend wagemutig. Kein Wunder, dass das Publikum frenetisch eine Zugabe nach der anderen fordert, bis Julian Sas gegen 22.30 Uhr endgültig das Handtuch schmeißt und auf 2014 verweist. Da wird er wiederkommen, verspricht er. Unverändert und unverbogen.

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