Bundeskunsthalle Kammerkonzert im Forum

BONN · Eine passende Ergänzung zu der in Kürze endenden Ausstellung "1914. Die Avantgarden im Kampf" in der Bundeskunsthalle gab es in deren Forum zu hören.

Passend, weil sich das Programm des Kammerkonzertes aus Komponisten zusammensetzte, die seinerzeit entweder musikalisch aktiv waren oder - wie im Falle Isang Yuns und Toshio Hosokawas - durch Krieg und persönliche Katastrophen ähnlich traumatisiert wurden wie die Menschen durch den ersten Weltkrieg. Das war ungemein instruktiv und spannend, musikalisch wie intellektuell.

Gerade Yuns "Monolog" für Bassklarinette, sehr intensiv gespielt von Kyusang Jeong, oder Hosokawas im Gedenken an Yun komponiertes Stück "Memory" für Klaviertrio vermochten einen Eindruck davon zu vermitteln, wie es sein mag, unter dem Eindruck großer Schrecken zu komponieren. Das lag zweifelsohne auch an der intensiven Darbietung durch die Musiker, allen voran Bernhard Wambach am Klavier, der auch für die Konzeption des Abends verantwortlich zeichnete.

Was Wambach zusammen mit Kyusang Jeong bei Alban Bergs vier Stücken op. 5 oder mit Stephan Fork bei Anton Weberns drei Stücken op. 11 leistete, war in jeder Hinsicht grandios. Vor allem Weberns extrem verdichtete Miniaturen waren derart intensiv, dass die Interpretation fast einer Meditation glich.

Fast schon konventionell mutetet gegenüber derart aufgeladener Musik Leos Janaceks Sonate für Violine und Klavier an, die von Wambach zusammen mit Karin Nakayama gespielt wurde. Trotzdem hinterließ das Stück einen formidablen Eindruck, ebenso wie die in Kammerbesetzung gespielte Suite aus L'histoire du soldat von Igor Strawinsky. Hier passte alles zusammen.