Kammermusik in der Villa Prieger

Spannend wird es immer, wenn die Mitglieder des Beethoven Orchesters in die Villa Prieger laden. Dort bewegen sie sich oft in wenig abgegrasten Gefilden des Kammermusik-Repertoires.

Bonn. Spannend wird es immer, wenn die Mitglieder des Beethoven Orchesters in die Villa Prieger laden. Dort bewegen sie sich oft in wenig abgegrasten Gefilden des Kammermusik-Repertoires. So auch dieses Mal: Hauptwerk des Abends war das Quintett von André Caplet, einem Zeitgenossen von Maurice Ravel und Frank Martin, die ebenfalls auf dem Programm standen.

Die üppige spätromantische Stilistik von Caplets Musik war bei den Musikern in den besten Händen: Mariska van der Sande (Flöte), Keita Yamamoto (Oboe), Hans-Joachim Büsching (Klarinette), Emmanuel Klos (Fagott) und Markus Krebel (Klavier) schwelgten in satten Klangfarben, ließen endlos anmutende Spannungsbögen entstehen und widmeten sich dieser reizvollen Musik mit viel Spielfreude und Leidenschaft.

Da fiel dann auch nicht weiter ins Gewicht, dass bei der Feinabstimmung zum Beispiel im Scherzo durchaus noch mehr möglich gewesen wäre. Eröffnet wurde der Abend mit einem anderen großen Quintett, dem in Es-Dur op. 16 von Ludwig van Beethoven.

Statt der Flöte saß hier Charles Putnam (Horn) am fünften Pult. Besonders der markante Beginn zeugte von großer Geschlossenheit, mit der die Musiker des Beethoven Orchesters agierten, ein Eindruck, der sich im den beiden Folgesätzen im Wesentlichen bestätigte.

Herausragend war die Interpretation der Ballade für Flöte und Klavier von Frank Martin. Mariska van der Sande und Markus Krebel. Tief empfundenes Melos wechselten mit fast schon jazzig-rhythmischen Passagen. Der mitreißenden Intensität des Stückes blieben die Interpreten nichts schuldig.

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