Klavierhaus Klavins Kammermusik - Von Mozart bis Dvorák

BONN · Unscheinbar im Hinterzimmer finden sich oft verborgene Schätze, so auch im Klavierhaus Klavins, wo - ein wenig versteckt in den inneren Windungen der alten Beueler Tapetenfabrik und gut getarnt hinter Unmengen von Flügeln und Klavieren - sich ein veritabler Treffpunkt für Kammermusikliebhaber entwickelt hat.

Hier gastierten jetzt Stephan Schardt, ehemals Geiger bei dem Ensemble Musica Antiqua, und Philipp Vogler, früher Schüler Rosemarie Zartners und mittlerweile Leiter des Studiengangs Musiktheater an der Münchner Musikhochschule.

Sie begannen ihr Konzert mit Wolfgang Amadeus Mozarts F-Dur Sonate (KV 376). Mit großer Leichtigkeit und Klarheit absolvierten sie dieses Stück Musik, Schardt mit Alte Musik-geschultem konzisen Ton mit nicht mehr Vibrato als unbedingt nötig, Vogler mit entschlackter Tongebung. Nur an Präzision mangelte es letzterem angesichts manch leicht verhuschter Läufe gelegentlich. Ansonsten war dieser Mozart das reinste Vergnügen: locker, luftig, feinnervig.

Spannend das nächste Werk, die Sonate op. 44 von Ernst Toch. Ein mitreißendes Werk voller Energie und musikalischer Sprengkraft, von der die beiden Musiker ihrem Publikum nichts vorenthielten. Schardt und Vogler bewältigten das wilde und stürmische, für die Interpreten fordernde Stück nicht nur, sie gestalteten es mit Nachdruck, im ungestümen Kopfsatz genauso wie im leichtfüßig genommenen Mittelsatz.

Nach der Pause herrschte dann romantischer Wohlklang vor. Mit der Ballade op. 15 und der Sonate op. 57 spielten Schardt und Vogler zwei Werke von Antonín Dvorák. Nicht nur, dass die beiden bestens aufeinander abgestimmt waren, auch durch die Synthese von einer unbedingten Klarheit des Spiels bei gleichzeitigem maximalen Ausdruck ließ die beiden bestens miteinander harmonieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort