KammermusikKöln im Historischen Gemeindesaal Finale mit Brahms
Bonn · Das Ensemble der KammermusikKöln startete am Montagabend ihre Bonner Saison im Historischen Gemeindesaal. Es ist bereits die sechste Auflage in der Bundeshauptstadt.
Eigentlich wollten die Musikerinnen und Musiker der KammerMusikKöln im vergangenen Jahr das zehnjährige Jubiläum ihrer selbst gestalteten Reihe in Kön und Bonn feiern, doch daran war leider pandemiebedingt nicht zu denken. Sie sehen es gelassen und feiern in diesem Jahr nun „10+1“ – auch nicht schlecht im Rheinland.
Dass es die Reihe der KammerMusikKöln seit über zehn Jahren gibt, hat vor allem mit dem Wunsch der Gründungsmitglieder zu tun, jenseits des Orchesterspiels bei den WDR-Klangkörpern oder auch beim Gürzenich-Orchester gemeinsam Kammermusik zu machen. Und zwar über das eigene Orchester hinaus, mit eigenem Programm und musikalischen Gästen. Es wurde ein so großer Erfolg, dass die Konzerte seit nunmehr sechs Jahren nicht nur in Köln, sondern auch in Bonn stattfinden. So wurde im Historischen Gemeindesaal in der Kronprinzenstraße am Montagabend die diesjährige Saison eröffnet.
Als musikalischen Gast konnte man dieses Mal den Geiger Winfried Rademacher erleben, der nicht nur passionierter Orchestermusiker ist, sondern auch gefragter Kammermusiker unter anderem im Linos Ensemble. An diesem Abend trat er bei den Werken als Primarius in Erscheinung. Auf dem Programm standen Beethovens Klaviertrio op. 1,3, außerdem Ernst von Dohnányis Serenade für Streichtrio op. 10 sowie das Klavierquintett f-Moll op. 34 von Johannes Brahms.
Dass Rademacher an diesem Abend eigentlich externer Gast war, merkte man den Musizierenden nicht an: Vom ersten Ton an fielen der ausgewogene Klang sowie das bestens aufeinander ausgerichtete Spiel aller auf. So erklang Beethovens Klaviertrio, bei dem Pianistin Megumi Hashiba und Cellist Oren Shevlin mitspielten, als abgerundetes Werk. Abwechslungsreich wurde es in Dohnányis Serenade op. 10 für Streichtrio. Während Hashiba hier pausieren durfte, gesellte sich Matthias Buchholz nun dazu. Wunderschön erklang seine Bratschenmelodie in der Romanze über den gezupften Synkopen, die fast ein wenig jazzig klangen.
Der zweite Teil des Abends wurde ausgefüllt mit dem klanggewaltigen Klavierquintett op. 34 von Johannes Brahms. Zu diesem krönenden Abschluss gesellte Geigerin Juta Ounapuu-Mocanita sich noch hinzu. Mit viel Ausdruck und vollem Klang begeisterten die Musiker auch mit diesem Werk, das wie aus einem Guss gespielt wurde, das Publikum.