Von Mozart bis Britten Kehrauskonzert in der Bonner Oper

Der Bonner Generalintendant Bernhard Helmich führt als Moderator durchs Kehrauskonzert in der Oper. Die bunte Mischung hat überzeugt.

 Die Mannschaft ist der Star: Beim Kehrauskonzert war es wieder einmal eine bunte Mischung, die den Abend rundum gelingen ließ.

Die Mannschaft ist der Star: Beim Kehrauskonzert war es wieder einmal eine bunte Mischung, die den Abend rundum gelingen ließ.

Foto: Thilo Beu

Alles muss raus“ – das war die Devise beim traditionellen Kehrauskonzert in der Oper. Noch einmal das Beste aus der alten und Appetithäppchen aus der kommenden Spielzeit, das ist das Erfolgsrezept, das für ein volles Haus sorgte. Moderiert wurde der Abend diesmal vom Hausherrn selbst: Generalintendant Bernhard Helmich führte durch das Konzert und hatte neben der ein oder anderen Anspielung auf die aktuelle Situation von Oper und Schauspiel auch ein paar Hinweise für die neue Spielzeit. Da gibt es nicht nur bekanntes Repertoire, sondern auch echte Raritäten zu hören, Othmar Schoecks „Penthesilea“ etwa.

Beim Kehrauskonzert war es wieder einmal eine bunte Mischung, die den Abend rundum gelingen ließ. Das an diesem Abend von Stephan Zilias, Jacques Lacombe, Mike Millard und Marco Medved dirigierte Beethoven Orchester Bonn eröffnete mit einer locker, leicht und spannungsvoll genommenen Ouvertüre aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“, laut Helmich das nach „Evita“ meistbesuchte Stück der vergangenen Saison. Nach ein paar vokalen Leckerbissen aus dieser Oper – unter anderem das wohl unvermeidliche „Là ci darem ma mano“ mit Kathrin Leidig und Giorgos Kanaris und Kanaris' liebliches Ständchen „Deh, vieni alla finestra“ mit Mandoline – sorgte Yannick Muriel Noah mit dem traumhaft gesungenen „Liberamente ... oh!“ aus Giuseppe Verdis Oper „Attila“ für einen ersten Höhepunkt. Die beim Publikum beliebte Reihe mit seltenen Verdi-Opern wird in der kommenden Saison im Übrigen mit „I due Foscari“ fortgesetzt werden.

Auch der Chor der Bonner Oper, der nicht nur hier mit von der Partie war, zeigte einmal mehr, was er nach einer, wie Helmich einräumte, anstrengenden Saison zu leisten imstande war. „Das war eine phänomenale Leistung“, so Helmich, und das bestätigte der Chor auch an diesem Abend auf der Bühne mehr als eindrücklich.

Weitere Auszüge aus „Attila“ gab es ebenso zu hören wie aus Giacomo Puccinis „La Bohème“, aus der Marie Heeschen und der in der Saison wie an diesem Abend vielbeschäftigte Christian Georg Arien vortrugen. George Oniani steuerte mit gestähltem Heldentenor Auszüge aus „Attila“ und Puccinis „Tosca“ bei, Rose Weissgerber und Kathrin Leidig die Rosenüberreichung aus Richard Strauss' „Rosenkavalier“. Und auch das Beethoven Orchester stellte mit dem Sturm-Zwischenspiel aus „Peter Grimes“ von Benjamin Britten seine Qualitäten unter Beweis.

Am Ende wollte das begeisterte Publikum Orchester und Sänger gar nicht ziehen lassen. Es muss sich wohl oder übel bis zur Eröffnung der neuen Spielzeit mit dem Theaterfest am 17. September gedulden.

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