Kino in der Brotfabrik

Nacer Khemi eröffnet einen Blick auf einen etwas anderen Orient

Bonn. (mie) Märchen aus 1001 Nacht in der Übersetzung durch Richard Francis Burton prägten wesentlich eine romantische Vorstellung vom Morgenland als sinnenfreudiger Garten und Land der sagenhaften Abenteuer.

Nicht minder sinnlich, aber weitaus sanftmütiger sind die Erzählungen, die Nacer Khemi in seinem jüngsten Film vereint. Im Zentrum steht der greise Derwisch Bab Aziz, der mit seiner aufgeweckten Enkelin Ishtar durchs Land zieht.

Ganz im Sinne des Sufismus betont der in Tunesien und Iran entstandene Film das mystisch-ekstatische Element der Gottverehrung mit allegorisch überhöhten Naturbildwelten. Gott ist eben überall. In der Kontemplation dessen eröffnet sich der Blick auf einen anderen Orient als jener, den die Nachrichten vermitteln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort