Beethovenhalle Klassische Philharmonie Bonn sorgte für Stimmung

Bonn · Bestens aufgelegt war die Klassische Philharmonie Bonn in der Beethovenhalle. Das war bereits gleich zu Anfang in Mozarts Haffner-Sinfonie zu spüren: Alles war adrett herausgeputzt, blitzsaubere Auftakte, spritzige Tempi, rundum gelungen also.

Heribert Beissel hielt sein Orchester zwar immer an der kurzen Leine, das reagierte aber stets präzise und gewandt. Eine Sinfonie wie eine Postkarten-Idylle. Auch die Sinfonie Nr. 104 von Joseph Haydn, mit der man das Konzert beschloss, ließ keine Wünsche offen: angefangen von der spannungsvollen langsamen Einleitung des Kopfsatzes über das liedhafte Andante und das mit äußerst markanten Akzenten versehene Menuett bis hin zum spielerischen Finale.

Zwischen diesen beiden Klassikern unternahm man einen Ausflug in romantische Gefilde, vor der Pause mit Carl Maria von Webers Hornkonzert op. 45, danach mit Richard Wagners Siegfried-Idyll.

Und auch hier bewiesen Beissel und die Klassische Philharmonie, dass sie Wohlklang-Spezialisten sind. Allein Wagners Siegfried-Idyll war den Abend wert, so dicht, intensiv und mit einer sogartigen Wirkung hört man es selten. Vor allem die Homogenität des Streicherklangs war hier bemerkenswert. Hinzu kam noch, dass der dramaturgische rote Faden dieser Musik nie abriss und die harmonischen Windungen Wagners immer tiefer in die Essenz dieser Musik führten.

Eine Entdeckung war Valentin Eschmann, der Solist der Weber-Konzertes, bei dem sich Beissel und sein Orchester einmal mehr als mustergültige Begleiter erwiesen. Eschmann blies das Konzert nicht nur technisch tadellos, sondern auch mit einer ebenso natürlichen wie intensiven Musikalität, die mehr als beeindruckend war.

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