Kleine Streicher mit ganz großen Leistungen

Die jüngsten Teilnehmer kamen beim 38. Regionalwettbewerb Jugend musiziert in Siegburg ganz groß raus

Siegburg. Mit 104 Teilnehmern liefert der 38. Regionalwettbewerb Jugend musiziert zwar keine zahlenmäßige Steigerung gegenüber den Vorjahren, doch eine Steigerung lässt sich innerhalb des Wettbewerbs dennoch ausmachen. Und da kommen die Kleinsten ganz groß raus. Ihre Leistungen lassen in den vergangenen Jahren immer mehr aufhorchen. So stellte Ursula Keusen-Nickel, Vorsitzende des Regionalausschusses für den Rhein-Sieg-Kreis, in ihrer Begrüßung beim Preisträgerkonzert im Sitzungssaal des Siegburger Kreishauses namentlich die herausragenden Ergebnisse der acht- und neunjährigen Streicher heraus.

Was diese Gruppe bereits jetzt künstlerisch zu bieten hat, war vielleicht auch eines der erstaunlichen Klangergebnisse des Sonntagvormittags im Kreishaus. Das Konzert bildete den klangvollen Rahmen für die Urkunden- und Preisverleihung an die erfolgreichen Wettbewerbs-Teilnehmer durch Landrat Frithjof Kühn und Keusen-Nickel. Aus der ersten Altersgruppe demonstrierten drei junge Streicherinnen ihre Wettbewerbs-Stücke: Theresa Lier spielte Violine solo, Anna Theresa Briest bot ihren Violinvortrag mit Begleiterin Lida Deermann am Klavier und Christina Herzog zeigte ihr Talent am Violoncello.

Die Leistungen der Jüngsten werden immer besser", sagte Keusen-Nickel. Der Blick auf die Preisträgerliste beweist das auch ganz klar: Unter den 23 ersten Preisträgern der Violine- und Viola-Solowertung befinden sich alleine zehn Streicher der ersten Altersgruppe. Dass keines dieser zehn Talente im Alter von acht und neun Jahren eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb erhielt, ist indes in den Wettbewerbsrichtlinien begründet. Die besagen, dass erst ab der zweiten Altersgruppe (ab zehn Jahre) eine Weiterleitung auf Landesebene möglich ist.

Ähnlich streng geht''''s auch auf Bundesebene weiter: Beim Bundeswettbewerb dürfen abschließend nur Musiker, die älter als zwölf Jahre sind, teilnehmen. Über eine Neuregelung der Altersbegrenzungen bei der nächsten Bundesversammlung zu sprechen, hält die Regionalausschuss-Vorsitzende "durchaus für bedenkenswert". Immerhin, die Leistungen der Jüngsten sprechen für eine Öffnung.

Einen Sonderpreis überreichten Kühn und Keusen-Nickel in diesem Jahr erstmalig für Harfen-Ensembles. Es handelt sich um den mit einhundert Mark pro Harfenist dotierten Preis der Augustiner Heinz-Munkel-Gesellschaft. Munkel war ein Kölner Komponist, der sich musikalisch besonders für das edle Saiteninstrument einsetzte.

Bei der Preisvergabe wurde das Einzugsgebiet auch auf Bonn ausgeweitet. Zwei Ensembles, die das Konzert mit ihren Beiträgen wunderschön rahmten, erhielten den ersten Sonderpreis der Gesellschaft: Das Bonner Duo Christoph Bielefeld und Lisa Goeke und das Augustiner Trio Judith Dick, Theresa Feldhaus und Franziska Boßler.

Ganz klar, dass bei so viel herausragender Schülerleistung nicht jeder auf der Bühne stehen kann. Daher gibt es noch zwei Preisträgerkonzerte. Das nächste Konzert findet am Freitag, 9. März, ab 19 Uhr im Schloss Birlinghoven statt. Herausragende Preisträger sind dann auch noch am Sonntag, 11. März, ab 11 Uhr im Glasmuseum in Rheinbach zu hören.

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