Brückenforum in Beuekl "Kluftinger"-Autoren : Weniger wäre mehr gewesen

BEUEL · Das Mantra ist denkbar einfach: "Leckt's mich doch alle mal kreuzweis kreuzkruzifixnochamal ihr malefizhuramentverreckte Saubande." Nur bitte ganz ohne Leerzeichen.

 Michael Kobr (links) und Volker Klüpfel.

Michael Kobr (links) und Volker Klüpfel.

Foto: Kölsch

Schon ist man im Kopf von Kommissar Kluftinger, dem Vorzeige-Allgäuer und Bauern-Columbo, seines Zeichens Hauptfigur von bislang sieben äußerst erfolgreichen Romanen des Autoren-Duos Michael Kobr und Volker Klüpfel.

Und neuerdings der Leidtragende eines Versuches seiner beiden Schöpfer, mit einer ironisch gebrochenen multimedialen Lit.Comedy dem Kollegen Frank Schätzing zu zeigen, wo in der Scheune der Hammer hängt. Was auch durchaus her hätte unterhaltsam sein können, wenn es nicht am rechten Maß gefehlt hätte. So jedoch wurde der Abend nicht etwa zu einer amüsanten feinen Lesung der besonderen Art, sondern zu einer Aneinanderreihung platter Pointen und brachialer Kalauer. Bei der gelegentlich mal der Name Kluftinger genannt wurde.

Der viel gepriesene Charme und Witz der Romane war nur in einigen seltenen Momenten zu spüren, dann nämlich, wenn Klüpfel und Kobr sich tatsächlich einmal zurückhielten: Wenn die Kabbeleien heruntergeschraubt und die Mitmach-Elemente ohne allzu großen Terz orchestriert wurden, wenn also die Autoren endlich einmal der Qualität ihres Textes vertrauten und diese wirken ließen, blitzte für einen Moment jener Funken auf, der ursächlich für all das Lob sein dürfte, mit dem die Kluftinger-Geschichten regelmäßig überschüttet werden. Leider handelte es sich dabei um Ausnahmen.

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