Vom 24. Oktober bis zum 3. November Musical „Bodyguard“ kommt zurück nach Köln

Köln · Der Musicalhit „Bodyguard“ gastiert vom 24. Oktober bis zum 3. November im Kölner Musical Dome. Ein Besuch in den Pinewood Studios.

 Kult-Musical: Szene aus der Produktion „Bodyguard“. (Archivfoto)

Kult-Musical: Szene aus der Produktion „Bodyguard“. (Archivfoto)

Foto: Deen van Meer

Rund 32 Kilometer westlich von London, zwischen Kiefernwäldern, liegen die Pinewood Studios: bekannt vor allem durch Dreharbeiten zur James-Bond-Serie –  von den „Liebesgrüßen aus Moskau“ bis „Casino Royale“.  Und was den Glamour-Faktor betrifft, so ist der Weg nicht weit zur Musical-Version des Filmhits „Bodyguard“, die am 21. November 2015 im Kölner Musical Dome Deutschland-Premiere feierte. 640 Shows gingen dort bis August 2017 über die Bühne. Jetzt kehren Rachel Marron und ihr Personenschützer Frank Farmer an den Rhein zurück. Auf der Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz hebt sich der Vorhang zuerst am 24. Oktober in Köln. Und der Komponist, Produzent und Orchestrator Chris Egan, der als Arrangeur bereits für Paul McCartney, Annie Lennox, Lionel Richie, Lady Gaga, Olivia Newton-John, Dionne Warrick und Dame Shirley Bassey gearbeitet hat sowie an der Produktion zahlreicher Musicals im Londoner West End beteiligt war, schwärmt noch heute von den Aufführungen, die er seinerzeit im Musical Dome gesehen hat; von der Akustik vor allem.

„Wir wollten das Musical von Anfang an auch wie einen Film handhaben“, beschreibt Egan seinen Anspruch an die eigene Arbeit, während er in einem der besagten Pinewood Studios am Klang der Produktion feilt. „Wenn es  sich so anhört,  als stammten alle Stücke von ein und derselben Person und aus einem Guss, ist das zwar für uns zwar ein großes Kompliment.“ Aber der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass „I Will Always Love You“  eigentlich ein Country Song für Dolly Parton gewesen und „I‘m Every Woman“ der Soul- und Pop-Größe Chaka Khan zuzuschreiben sei. „Die Musikstücke treiben die Handlung voran. Und die Show gehört ganz und gar Rachel. Sie wird ihr Mikro nicht teilen, ebenso wenig wie Lady Gaga es tun würde“, fügt Egan hinzu –  halb scherzhaft, halb im Ernst. Und er verrät bei der Gelegenheit – das Mischpult im Rücken –, ein Detail aus der Londoner Uraufführung des Musicals. „Anfangs hatte der Stalker, der Rachel bedroht, eine eigene Gesangsnummer. Aber ich habe sie dann doch rausgenommen.“

Darüber hinaus erfordere auch die Größe der Bühne im Musical Dome ein paar Modifikationen. Und er sei nach wie vor völlig fasziniert von der Tatsache, dass die japanische Version von „Bodyguard“ sich von der englischen oder deutschen im Tonfall komplett unterscheide. In Köln werden – wie auch 2015 bis 2017 – die Texte in Deutsch gesprochen und die Songs im englischen Original gesungen. Wie Egan findet, „eine gute Mischung mit gelungenen Übersetzungen“. Die Hauptrollen auf Tournee spielen nun Aisata Blackman, die in Stuttgart als Rachel Marron zu sehen war. Und Joe Weil überzeugte als Bodyguard das Publikum in der Musical-Metropole Wien.

Audition im Ballettstudio in London

Szenenwechsel von den außerhalb gelegenen Pinewood-Studios direkt  in die DanceWorks-Studios, mitten im London. Wer den Musical-Film „A Chorus Line“ mag, erweist sich als dankbarer Zuschauer, während die mit dem Olivier-Award – dem britischen Pendant zum US-amerikanischen „Tony“  – ausgezeichnete Choreografin und Regisseurin Karen Bruce Gruppen von Tänzern dirigiert, ihr jeweils paarweise einen Bewegungsablauf vorzuführen haben.

Wobei das Ballettstudio, in dem diese Audition stattfindet, ebenso wie die Atmosphäre um einiges freundlicher und familiärer wirkten als die von Michael Douglas dirigierte New Yorker Location aus dem Jahr 1985.

Was nicht heißt, dass die Britin nicht ganz genau wüsste, was sie sehen will. Zu ihren Regiearbeiten für Theater zählen unter anderem West-End- und Tourneeproduktionen wie „Strictly Come Dancing“, „The Professional“, „Saturday Night Fever“  und „The Wedding Singer“. Wer nun aber demnächst in Köln Teil von Rachels Bühnenshow sein wird, das bleibt erst einmal ihr Geheimnis. Am Ende sind es aus jeder Gruppe nur einer oder zwei. Daran ist an sich nichts Außergewöhnliches, allenfalls das freundlich-undurchschaubare Understatement. Und das beherrscht Bruce mindestens so souverän wie Rachel Marron die große Show, die selbst Beyoncé mitunter ziemlich blass aussehen lässt.

Bodyguard, vom 24. Oktober bis 3. November im Kölner Musical Dome,  Karten gibt es in allen Bonnticket-Vorverkaufsstellen.

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