Nach Antisemitismus-Vorwürfen So war das umstrittene Konzert von Roger Waters in Köln

Köln · Mit großem musikalischen Bombast und einfachen Botschaften bestreitet der wegen seiner antiisraelischen Äußerungen umstrittene britische Musiker sein Konzert in der Kölner Lanxess-Arena. Bejubelt werden vor allem die alten Klassiker aus der Pink-Floyd-Ära.

 Roger Waters in der Kölner Lanxess-Arena.

Roger Waters in der Kölner Lanxess-Arena.

Foto: Thomas Brill

Die Ansage aus dem Off lässt an Deutlichkeit nichts vermissen: „Ein Gericht in Frankfurt hat entschieden, dass ich kein Antisemit bin. Ausgezeichnet“, tönt die Stimme des britischen Musikers auf Englisch über die Lautsprecher. Man kann in der Kölner Lanxess-Arena jedes Wort Weiß auf Schwarz mitlesen. Aber irgendwie hat der Mitbegründer der britischen Band Pink Floyd das Urteil des Verwaltungsgerichts nicht wirklich korrekt gedeutet. Denn die Richter haben lediglich das von der Stadt Frankfurt ausgesprochene Auftrittsverbot auf Waters‘ Eilantrag hin mit dem Hinweis wieder kassiert, dass der Auftritt „in seiner Gesamtschau nicht den Schluss zulasse, dass der Antragsteller nationalsozialistische Gräueltaten verherrliche oder relativiere oder sich mit der nationalsozialistischen Rassenideologie identifiziere". Seine Gesinnung stand nicht zur Verhandlung: weder seine Äußerungen, die nicht selten mit antisemitischen Ressentiments spielen, auch nicht seine Verteidigung Putins vor dem UN-Sicherheitsrat im Februar dieses Jahres.