Kölner Sommerfestival in der Philharmonie Die Rückkehr von „Stomp“

Köln · Nach zweijähriger Corona-Zwangspause meldet sich das Kölner Sommerfestival mit drei Show-Klassikern zurück: „Mummenschanz“, „Stomp“ und „Star Dust - From Bach To Bowie“.

 Entfesselte Rhythmen: Szene aus der Show "Stomp".

Entfesselte Rhythmen: Szene aus der Show "Stomp".

Foto: Steve Mcnicholas

Er habe sich nicht vorstellen können, dass Leute an Weihnachten des Jahres 2019 Karten verschenken würden, die von den Beschenkten erst im Sommer des Jahres 2023 eingelöst werden können, sagte Kölns Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort zu Beginn der Programmvorstellung des Kölner Sommerfestivals. Die Rede war von Carl Orffs Chor-Klassiker „Carmina Burana“, deren spektakuläre szenische Aufbereitung durch die katalanische Künstlertruppe „La Fura dels Baus“ eigentlich schon vor zwei Jahren als Festival-Highlight glänzen sollte. Wegen der Corona-Wirren musste sie jedoch verschoben werden. Neuer Termin also: Sommer 2023. „Glücklicherweise ist die Musik unvergänglich“, tröstete Langevoort, „und die Inszenierung unglaublich toll und schön.“

Tankstelle für die Seele

Für die kommende Saison setzt man indes auf bewährte Produktionen: das Figuren-Theater „Mummenschanz“, die Rhythmus-Show „Stomp“ und das zeitgenössische Ballett „Stardust - From Bach to Bowie“. Nach zweijähriger Zwangspause können die Veranstalter BB Promotion und Philharmonie für das vom 8. bis zum 24. Juli dauernde Festival wieder mit voller Platzbelegung planen. Für die nicht subventionierte Live-Entertainment-Branche ist das überlebenswichtig. BB-Promotion-Chef Ralf Kokemüller nannte die zurückliegenden zwei Jahre für seine Branche, für die Künstler und Mitarbeiter eine „furchtbare Zeit“.

 Legendär: Das Schweizer Figuren-Theater "Mummenschanz".

Legendär: Das Schweizer Figuren-Theater "Mummenschanz".

Foto: www.noeflum.chstudio@noeflum.ch

Doch nun wolle man nach vorne schauen. „Es ist wichtig, dass wir jetzt mit der Kultur zurückkommen. Sie ist - auch für die Menschen, denen es schlecht geht - so etwas wie eine Tankstelle für die Seele.“ Man wolle dabei helfen, indem man „Programm von höchster Qualität“ liefere. Zum Beispiel mit den „Poeten der Stille“, wie Kokemüller das Schweizer Ensemble „Mummenschanz“ nennt, das den Sommerreigen in der Philharmonie am 8. Juli eröffnet. Mit ihrem Programm „50 Years“ blicken die Schweizer Künstler rund um Ensemble-Mitbegründerin Floriana Frassetto zurück auf ihre schönsten nummern. Dazu zählt natürlich auch ihr Klassiker mit den Toilettenpapier-Masken, mit denen sie alle menschlichen Gefühlslagen zum Ausdruck bringen können.

Als Kontrapunkt reist dann die britische „Stomp“-Truppe an, die auf Alltagsgegenständen wie Besen und Mülltonnen und neuerdings auch Rollkoffern eine Rhythmus-Show entfesseln, mit der sie schon mehrfach in Köln ihr Publikum begeisterten. „Ihren ersten Auftritt hatten sie beim Kölner Sommerfestival schon 1997“, erinnerte Kokemüller. Ein Vierteljahrhundert „Stomp“ in Köln - auch ein hübsches Jubiläum. Ab dem 12. Juli kann man sie in der Philharmonie erleben.

Bühne für zeitgenössischen Tanz

 Tänzerische Hommage an einen Pop-Star: Szene aus „Stardust - From Bach To Bowie“

Tänzerische Hommage an einen Pop-Star: Szene aus „Stardust - From Bach To Bowie“

Foto: Sharen Bradford

Vom 19. bis zum 24. Juli wird die Philharmonie dann zur Bühne für zeitgenössischen Tanz. Die New Yorker Tanzkompanie Complexion Contemporary Ballet um die ehemaligen Alvin-Ailey-Solisten Dwight Roden und Desmond Richardson gastiert dann nach 2019 erneut mit ihrer zweiteiligen Choreografie „Star Dust – From Bach to Bowie“. Das sei „ein auf zwei komplett verschiedenen Welten basierender Tanzabend“, schwärmte Langevoort. Auf der einen Seite David Bowie und Songs wie „Space Oddity“, „Life on Mars?“, „Let‘s Dance“ oder „1984“, auf der anderen dann die Welt des 18. Jahrhunderts mit Musik des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach. Da gibt es dann statt E-Gitarren und Synthesizer Musik von Chor, Geigen und festlichen Trompeten.

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