Kreuzkirche in Bonn Konzertabend mit dem Titel "Glanz des Barock"

BONN · "Glanz des Barock" war ein Konzertabend in der Kreuzkirche überschrieben, den Bonnbarock, das Originalklang-Ensemble der Kreuzkirche, gestaltete. Vor drei Jahren gegründet, setzt es sich aus professionellen Musikern zusammen, die sich ihre Meriten auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis bereits erworben haben und die Bonner Musikszene so um eine wichtige Facette bereichert.

In der Kreuzkirche hatten sie ein ansprechendes Programm zusammengestellt, angefangen mit Raritäten wie einer Sinfonie von Johann Baptist Neruda über ein Concerto-Fragment von Johann David Heinichen bis hin zu einer Kirchensonate von Johann Georg Pisendel.

Aber nicht nur die programmatische Seite konnte sich hören lassen, auch musikalisch hatten es die Musiker um den ersten Geiger Daniel Deuter drauf. Man musizierte federleicht, elanvoll, rundum erfrischend, nur gelegentlich Akzente etwas über Gebühr auswalzend.

Insgesamt aber hatte diese Musik kein Gramm Fett zuviel, so entschlackt und spannungsvoll nahmen die Musiker sie in Angriff. Stefan Horz spielte zusammen mit Bonnbarock sehr schön Georg Friedrich Händels Orgelkonzert A-Dur. Herausragend an diesem Abend aber war die Oboistin Xenia Löffler, die Konzerte von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel spielte.

Ihr rundum überzeugendes Spiel zeichnete sich durch eine Natürlichkeit und Tonschönheit aus, die sich auch in vielen Details äußerte. Auch das Zusammenspiel mit dem Orchester funktionierte wie eine perfekt geölte Maschinerie. Unter der Leitung von Karin Freist-Wissing beschloss man den Abend mit Händels Chandos-Anthem "The Lord is my light".

Hier hinterließ Vox Bona, der wie immer klanglich perfekt justierte Kammerchor der Kreuzkirche, einen formidablen Eindruck. Einen weitaus weniger professionellen Eindruck als die Instrumentalisten von Bonnbarock machten hier wie auch bei einer Händel-Motette die aus dem Chor stammenden Solisten.

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