Kreativer Botschafter des Jazz

Der Bonner Saxofonist Peter Materna spielt am Donnerstag in der Beuler Brotfabrik

  Peter Materna:  Kritiker beschreiben den Klang seines Saxophonspiels als cool und emotional.

Peter Materna: Kritiker beschreiben den Klang seines Saxophonspiels als cool und emotional.

Foto: PR

Bonn. Jazz sei nun mal ein Luxus-Hobby, hat der Bonner Saxophonist Peter Materna einmal bekannt. Doch auch wenn die Gattung nicht so viele Menschen erreicht wie die Pop-Musik, darf man Materna getrost zu den erfolgreichsten und vor allem originellsten Köpfen der deutschen Jazz-Szene zählen. Von Letzterem kann man sich bei dem Konzert überzeugen, das er am Donnerstagabend, 20 Uhr, mit seinem Trio in der Brotfabrik geben wird.

Was es dort zu hören gebe, sei eine echte Premiere, verspricht Materna: "Es ist eine konsequente Weiterentwicklung meines letzten Trio-Programms." Damit spielt er auf sein vielbeachtetes "Konzert für Trio WoO", das er im Auftrag der Internationalen Ludwig van Beethoven Stiftung geschrieben hatte und auf Motiven aus Kompositionen Beethovens basiert. Das Konzert ist nach dem "rheinseits"-Gastspiel bereits der zweite Auftritt Maternas beim aktuellen Rheinischen Musikfest in Bonn und wird vom WDR (Jazzmeeting WDR) mitgeschnitten und am 12. September in der Reihe "Das Konzert" um 20 Uhr in WDR 3 gesendet.

Mit seinem Trio arbeitet Materna mittlerweile seit acht Jahren zusammen, mit dem Quartett, das er ebenfalls als kreativer Kopf anführt, sogar schon 16 Jahre. Mit beiden Formationen ist Materna viel herumgekommen. Vor zwei Jahren reiste er mit dem Quartett als musikalischer Botschafter der Stadt Bonn durch Weißrussland. Mit seinem Trio gestaltete er - ebenfalls vor zwei Jahren - auf Einladung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die feierliche Eröffnung der Ausstellung "Gegen Diktatur" im Bundestag. Von besonderer Bedeutung war auch das Gastspiel zur Eröffnung des 6. WDR-Jazzfestival im renommierten Kölner Subway, dessen TV-Aufzeichnung bereits mehrfach ausgestrahlt wurde.

Eine feste Größe ist Peter Materna mittlerweile auch in Südamerika. Im Herbst letzten Jahres tourte er mit seinem Quartett durch den Kontinent. Gleichsam als Frucht dieser Reise erscheint im kommenden Herbst die fünfte Quartett-CD, auf der sich die Musiker mit unterschiedlichen Stilen auseinandersetzen und sogar die Jazztauglichkeit des Reggae demonstrieren wollen. Sicher auch eine Folge der zunehmenden "Bauchlastigkeit", die Materna selbst bei seiner Musik diagnostiziert hat.

Das Peter Materna Trio mit Peter Materna (Saxophone), Christoph Kammer (Bass) und Peter E. Eisold (Schlagzeug) tritt am Donnerstag, 20 Uhr, in der Brotfabrik auf.

Kartentelefon: (02 28) 77 80 08

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