GA gelistet Diese Krimis spielen in Bonn und der Region

Bonn/Region · Tatort Bundeskunsthalle, Hexenturm oder ein Feuerwehrfest, Tatzeit heute oder vor langer Zeit: Viele Krimi- und Thriller-Autoren verlagern die Schauplätze nach Bonn und in die Region. Wir geben eine Auswahl.

 In Bonn und in der Region spielen zahlreiche Krimis. (Symbolfoto)

In Bonn und in der Region spielen zahlreiche Krimis. (Symbolfoto)

Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Das Themenfeld „Spannung“ spielt in der Belletristik eine große Rolle. Auch im Rheinland lassen Autoren gerne ihre Krimis spielen. Eine Auswahl von Krimis mit Bezug zu Bonn und der Region.

Wolfgang Kaes: Spur 24 und Endstation

In „Spur 24“ verarbeitet Autor Wolfgang Kaes, jahrelanger Chefreporter des General-Anzeiger, den Fall Trudel Ulmen. Es geht darin um einen Vermisstenfall von 1996, als die Rheinbacher Arzthelferin Trudel Ulmen spurlos verschwand. 16 Jahre später wurde Kaes zufällig durch eine amtliche Mitteilung darauf aufmerksam und begann zu recherchieren. Dies führte dazu, dass die Polizei schließlich die Ermittlungen aufnahm und den Fall aufklärte. Ende 2012 verurteilte das Landgericht Bonn den damaligen Ehemann wegen Totschlags. Er wurde für schuldig befunden, seine Frau am späten Abend des 20. März 1996 mit einem Kissen erstickt und die Leiche anschließend in einem Waldstück nahe Aegidienberg im Siebengebirge verscharrt zu haben.

In dem Kriminalroman „Endstation“ geht es um den 19-jährigen Jonas Barthold, der im dritten Semester Jura in Köln studiert und das Stipendium für die Sorbonne in der Tasche hat. Mit Freunden besucht Jonas eine Diskothek. Zwei Wochen später wird er tot aus dem Rhein geborgen. Kriminalhauptkommissar Thomas Mohr übernimmt die Ermittlungen. Diese Kurzbeschreibung der Ausgangslage wird bei Lesern im Bonner Raum wohl unweigerlich einen Wiedererkennungs-Effekt zum Fall Jens Bleck haben. Bleck kam 2013 nach dem Besuch einer Diskothek in Bad Honnef ums Leben auslösen. Unser Autor Ulrich Bumann schrieb in seiner Buchbesprechung dazu: „Es wäre allerdings ein Fehler, „Endstation“ als Schlüsselroman lesen zu wollen. Natürlich gibt es Analogien, die nicht sonderlich schwer auszumachen sind, aber Kaes hat seinen Roman sozusagen im Konjunktiv geschrieben, in der Möglichkeitsform, wo sich vieles kunstvoll mischt.“

Hubert Wippermann: Des Menschen Eitelkeit

Bei einem brutalen Anschlag in der Bundeskunsthalle in Bonn wurde nicht nur ein Museumswärter auf grausame Art getötet, sondern es wurden zudem berühmte Meisterwerke der Renaissance zerstört. Wer macht nur so etwas? Ein Fanatiker, ein geistig verwirrter Besucher? Warum hat es jemand gerade auf diese Werke abgesehen? Wogegen richtet sich diese Zerstörungswut, und wie groß muss der Hass sein, dass man sogar bereit ist, über Leichen zu gehen? Alles Fragen, die der Krimi "Des Menschen Eitelkeit" von Hubert Wippermann aus Beuel aufwirft.

Paul Schaffrath: Der ferne Sommer

Hinter dem Pseudonym Paul Schaffrath versteckt sich der Rheinbacher Autor Winrich Clasen. Sein Krimi "Der ferne Sommer" handelt von einem Cold Case. 1969 verschwindet nach einem Feuerwehrfest in Merzbach ein junger Mann spurlos – genau zehn Jahre später im Nachbarort Neukirchen ein zweiter. 37 Jahre später wird dann ein betuchter Landwirt aus Neukirchen ermordet im Rheinbacher Wald gefunden, woraufhin sich die Ereignisse für die Ermittler überstürzen. Ermittler in „Der ferne Sommer“ ist erneut Kriminalhauptkommissar Krüger. Zu den weiteren Romanen von Paul Schaffrath, die ebenfalls Bezüge in die Region haben, gehören „Hansen“, „Bonner Fenstersturz“ und „Bonner Testament“.

Heidi Möhker: Fräulein Broich

"Fräulein Broich" von Heidi Möhker spielt als historischer Kriminalroman im Bonn des Jahres 1900. Im Mittelpunkt steht Henni Broich, die als frisch ausgebildete Krankenschwester ihr eigenes Geld verdienen und nicht auf ihren Mann angewiesen sein will, was sich sowohl wirtschaftlich als auch sozial als schwierig herausstellt. Sie versucht zudem, die Morde an Bonner Hoteliers aufzuklären.

René Klammer: Wir kannten uns

Die Handlung von „Wir kannten uns“ des Bornheimer Autoren René Klammer dreht sich um den Oberbürgermeister von Bonn, der kurz vor der Wahl in eine Schmiergeldaffäre verwickelt wird, die Wiederwahl verliert und vor der juristischen Aufarbeitung untertaucht. Bei einer Bootsfahrt geht er „über Bord“, was ein Journalist allerdings anzweifelt und daher dem Sachverhalt nachspürt.

Anja Eichbaum: Inselduell

Der Krimi "Inselduell“ der Gielsdorfer Autorin Anja Eichbaum spielt im lokalpolitischen Milieu. Darin bringen sich drei Kandidaten als Bürgermeisterkandidaten für Norderney in Stellung, darunter eine Frau. Aber dann wird sie ermordet. Die Tote stammt aus dem Rheinland, sodass Teile des Romans in Bonn spielen.

Michael Wagner: Oliver Hell - Unter tödlicher Sonne

Das Bonner Ermittler-Team um Kommissar Oliver Hell nimmt in „Unter tödlicher Sonne“ einen Mann fest, der eine Familie grausam ermordet haben soll. Für den Erfolg wird die Polizei gefeiert. Doch kurze Zeit später kommt es zu einem weiteren schrecklichen Verbrechen. Michael Wagner schreibt seit 2012 Romane aus der Oliver-Hell-Reihe. Mittlerweile sind bereits 14 Fälle rund um den Bonner Ermittler erschienen.

Judith Merchant: Schweig! und Rapunzelgrab

Die Beueler Autorin Judith Merchant lässt ihren Thriller „Schweig!“ zwar nicht in einer konkreten rheinländischen Kulisse spielen. Beim Schreiben habe sie jedoch an die Eifel gedacht, verrät Merchant im Interview. Er handelt von den Schwestern Esthter und Sue. Sue ist Esther eine Belastung, doch will sie sie besuchen. Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Ein psychologisches Kammerspiel beginnt. Merchant schrieb zudem unter anderem auch den Roman „Rapunzelgrab“, in dem sie Kommissar Jan Seidel nach einem Leichenfund am Fuße des Rheinbacher Hexenturms aus dem 12. Jahrhundert ermitteln lässt.

 Ditmar Doerner: Bonn Underground

Das Kommissaren-Duo Lukas und Faust steht im Vordergrund der Bonn-Krimi-Reihe von Ditmar Doerner. Sein neuestes Buch „Bonn Underground“ handelt von der Jagd nach einem kaltblütigen Mörder, der es auf alleinstehende Frauen abgesehen hat, und ist der fünfte Fall des Ermittler-Duos. Weitere Bücher aus der Reihe sind „Reptilienmord am Nachtigallenweg“, „Museumsmord“, „Exitus Venusberg“ und „Marie: Ein stiller Tod“.

Christine Grän: Anna Marx und der sanfte Tod

Gerade noch hat Privatdetektivin Anna Marx in dem Buch "Anna Marx und der sanfte Tod" von Christina Grän ihren 64. Geburtstag in Berlin gefeiert. Dann ruft Gaby an, Kollegin aus gemeinsamen Bonner Tagen. Gabys Mutter sei unter merkwürdigen Umständen in der Bonner Seniorenresidenz „Paradies“ gestorben. Marx nimmt den Auftrag an und beginnt mit den Nachforschungen.

Nicole Peters: Nacht über dem Campus

Nach „Letzte Ausfahrt Auerberg“ legt die Hennefer Autorin Nicole Peters den zweiten Kriminalroman um Protagonistin Helen Freitag vor. Die Anwältin Helen Freitag ist in „Nacht über dem Campus“ als Dozentin an der Hochschule der Gesetzlichen Unfallversicherung in Hennef tätig. Student Oliver Schönbom wird dort am Morgen nach einer Party in seinem Zimmer auf dem Wohncampus der Hochschule tot aufgefunden.

Matthias Wünsche: Engel und Tod

„Engel und Tod“ ist das zweite Buch rund um den Detektiv Lou Parker. Zum ersten Mal spielt die Geschichte in Siegburg und Umgebung. Darin wird der Detektiv, der erst vor Kurzem von Köln in die Kreisstadt gezogen ist, von der Vergangenheit eingeholt. Er soll einer Ex-Prostituierten helfen, die Mitschuld daran trägt, dass er vor fünf Jahren seinen Polizeidienst quittieren musste. Im Gegenzug will er von ihr die Namen derer haben, die damals an der Intrige gegen ihn beteiligt gewesen waren. Das ist jedoch nicht seine einzige Baustelle für den Detektiv.

Ralf Langroth: Die Akte Adenauer

In der jungen Bundesrepublik spielt der Roman „Die Akte Adenauer“ im unmittelbaren Umfeld von Kanzler Konrad Adenauer in Bonn. Mitten im Wahlkampf 1953 wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA. Seine Aufgabe: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Sein Geheimnis: Wie der Ermordete ist Gerber Agent der Amerikaner.

Bernd Schumacher: Die Akte Ludendorf

Der Krimi "Die Akte Ludendorf" des Rheinbacher Autors Bernd Schumacher spielt in Swisttal-Ludendorf. Der Rheinbacher Polizist Gerhard Scherer will darin im Jahr 1979 einen 20 Jahre zurückliegenden Mord aufklären. Die Leiche wurde in einer Jauchegrube gefunden.

Diese Krimis empfehlen GA-Leserinnen und Leser:

  • Patricia Weiss: Monströse Moral

Es handelt sich hierbei um eine beliebige Auflistung aus Bonn und der Umgebung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat oder objektiven Kriterien gefolgt wäre. Es handelt sich ebenfalls nicht um eine Rangfolge. Die Reihenfolge ist willkürlich. Fehlt ein Krimi auf der Liste? Schicken Sie uns eine E-Mail an online@ga.de.

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