Dierk Stuckenschmidt, Vorsitzender der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, eröffnete die Schau. Er fragte: "Gehören die eindrucksvollen Gemälde nun zur Seite des 'Zen' oder sind sie einfach 'Art'? Oder sind sie Ausdruck und Ergebnis der Begegnung der beiden Seiten?"

Er machte in Knipphals' Werken sowohl die Nähe zu Surrealisten wie Salvador Dali aus der europäischen Kunst als auch die zu "japanischen Verwandten" wie der berühmten Shinoda Toko aus. Stuckenschmidt sagte weiter: "Die Antwort auf das Nebeneinanderstellen von 'Zen' und 'Art' ist einfach: Die beiden haben sich gefunden, und wir sind in einer faszinierenden Ausstellung moderner Kunst. Den Bildern gemeinsam ist das Sujet: der Teeweg."

Galerist Helmut Grothaus meinte: "Sôtai Martin Knipphals steht für die lange Tradition von europäischen Künstlern der Moderne in der Auseinandersetzung mit asiatisch philosophischem Gedankengut." Meisterliche Stilmittel und virtuose Farbgebung zeichnen seine Werke aus, die von Kalligraphien über feine Zeichnungen, Radierungen und Malerei reichen. Dabei nutzt der Künstler klassische, aber auch moderne Materialien. So ermöglichen ihm neue Harzölfarben eine unglaublich intensive Farbtiefe.

Bei einem anderen Werk wiederum trug er Tee und selbstgeriebene Tusche mit einem Lappen auf japanisches Papier auf. Oder: Knipphals schnitt Kupferplatten auf, faltete sie und überließ in einem Fall die Farbgebung dem Drucker - nach dem Motto: "Trau dich!" Das wiederum entspricht ganz seiner Haltung als Teemeister, der seinem Schüler den Weg des Tees als Zenweg zur Erkenntnis anbietet.

Die Ausstellung in der IAC-Galerie, Hauptstraße 278, läuft bis zum 8. September, dienstags bis samstags, 14 bis 18 Uhr. Am Samstag, 17. August, wird Sôtai Martin Knipphals eine Teezeremonie vorführen. Telefonnummer 02223/909037.