Ein beachtenswertes Triumvirat hat aktuell Einzug gehalten in der Sankt Augustiner Galerie. Jürgen Marose (Jahrgang 1952), Stammgast der Galerie, konzentriert sich auf sinnlich diktierte Bildwelten mit ausgeprägtem Wiedererkennungseffekt:

Dunkle Menschenschemen wandeln durch einsame Landschaften, die Vorstellungen wecken von Dünen, Wüsten, Hochplateaus, Schluchten. Hauchzarte Nebelstreifen, eine frappierende Bandbreite von meist dunstigen, diesigen Lichtverhältnissen, karg verstreute Schattengeflechte sowie sanft entgegenleuchtende Horizonte stehen Pate für ein pittoreskes, teils neoromantisches Ambiente.

Vagabundierlust, Bewegung überhaupt sowie Wasserufer und Parkanlagen sind aktuelle Favoritenmotive von Leander Kresse (Jahrgang 1974). Schwung, Esprit, offensive Auslotungen von traditioneller Landschaftsmalerei sowie ein Stück Beschaulichkeit dominieren die Ölgemälde des Meisterschülers von Markus Lüpertz. Bei einer von Ironie unterwanderten Fabulierlust bleibt naturgemäß etliches offen; etwa die Rolle einer skelettartigen Ruine im Pseudo-Idyll.

Aus Stein und Gehölz, aus Türreliefs, allerlei Stufen- und Treppenkonstrukten wächst schließlich das ästhetisch anspruchsvolle Figurenkabinett von Hans-Joachim Müller (Jahrgang 1952). In knappen Zügen skizziert der Bremer Hochschullehrer gleichermaßen anregende Statements zum Themenklassiker Mensch.

Galerie Radicke, Eisenachstraße 33, Sankt Augustin, bis 26. Juni. Di "open house", 15-22 Uhr und nach Vereinbarung: (0 22 41) 33 57 73.