Kunstmuseum Kulturpolitische Prominenz beim Aschermittwoch des Bonner Kulturkreises

Bon · Der musikalische Auftritt von Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch beim Kulturpolitischen Aschermittwoch, zu dem am Mittwochabend der Kulturkreis Bonn ins Kunstmuseum geladen hatte, war von symbolischem Charakter.

 NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf beim Kulturpolitischen Aschermittwoch im Kunstmuseum.

NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf beim Kulturpolitischen Aschermittwoch im Kunstmuseum.

Foto: Horst Müller

Während die Pianistin Susanne Kessel sich für die Aufführung von Henry Cowells unkonventionellem Klavierstück "The Banchee" (Die Todeshexe) über den Flügel beugte und die Saiten im Inneren des Instrumentes zupfte und strich, saß Nimptsch auf dem Schemel und drückte das Pedal, um der Musik den nötigen Nachhall zu geben.

Schöner lässt sich nicht demonstrieren, dass ein Politiker Kulturermöglicher sein sollte. Freilich war Nimptsch auch einer der Redner des Aschermittwochs, zu dem etwa 100 Gäste aus der Bonner Kulturszene geladen waren.

Vertreter aus den im Kulturkreis zusammengeschlossenen 50 Kulturfördervereinen waren ebenso darunter wie prominente Köpfe der großen Institutionen, darunter Generalintendant Klaus Weise und Beethovenfestintendantin Ilona Schmiel. Auch einige Vertreter des Sports fanden sich unter den Gästen.

Nimptsch unterstrich die Bedeutung der Kultur für die Stadt, wies aber auch auf die Probleme ihrer Finanzierbarkeit hin. Es gebe Städte, so Nimptsch, da bleibe die Hochkultur unangetastet, während die Schulen sparen müssten. "Bonn soll nicht in diesem Kontext genannt werden", sagte er und plädierte für eine Werte-Diskussion.

Festredner Bernd Neuendorf, NRW-Kulturstaatssekretär mit Wohnsitz in Bonn, zog zu Beginn den Vergleich zu den Aschermittwochsreden in der deutschen Parteienlandschaft, wo "in Holzhackermanier auf den politischen Gegner eingedroschen wird".

Neuendorf entschied sich hingegen im Ton - wie auch die übrigen Redner - für einen "Kontrapunkt" zu solchen Veranstaltungen und formulierte als Ziel einer guten Politik, dass die Kultur mehr Menschen erreichen solle. Als Beispiel nannte er etwa den NRW-Kulturrucksack, eine Landesinitiative, die jungen Menschen günstige Kulturangebote eröffnet. Auch Bonn ist seit diesem Jahr dabei.

Elisabeth Einecke-Klövekorn sprach unter anderem über bürgerliches Engagement in der Kultur, und Hausherr Stephan Berg griff in seiner Begrüßungsrede Frank Schirrmachers jüngste Kritik an der Totalökonomisierung der Gesellschaft auf.

Eine gelungene musikalische Premiere feierte das Jugend Jazz Orchester Bonn. Und die talentierte Abiturientin und Jungstudentin Anna Katharina Liebhart sang unter anderem Beethovens Goethe-Vertonung "Der Floh".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort