Kunst-Dialoge im Kuhstall

"Survival Aesthetics" in Sankt Augustin soll möglichst viele Akteure zusammenbringen

  Wiesen-Kunst:  Künstlerpaar Harrison

Wiesen-Kunst: Künstlerpaar Harrison

Foto: Fischer

Sankt Augustin. Die Vernetzung ganz unterschiedlicher künstlerischer Ansätze war das Ziel, das Vertreter der Bereiche Malerei (Gabriele Heider), Skulptur und Video (Knopp Ferro), Chanson (Stella Ahangi), Installation (Gerlinda Kemper), Musik (Micki Meuser), Collage (Padma von Mühlendahl), Medien (Eberhard Noll) sowie Fotografie (Birgit Schuler) zusammenbrachte und zur Formierung der Künstlergruppe Good Gut Friedrichstein führte.

Kontakte und Anregungen brachte Manfred Langlotz ein, Ausstellungskoordinator und seit 1996 als Organisator im Projektbereich der Bundeskunsthalle tätig.

Die erste Gruppenausstellung, die jetzt unter dem Titel "Survival Aesthetics" im Gut Friedrichstein gezeigt wird, sollte möglichst viele Akteure zusammenbringen, die an einem grenzüberschreitenden Kunst-Konzept interessiert sind.

Vor dem Hintergrund der Gefährdung kultureller und biologischer Vielfalt ruft das Motto der Schau, die von Aktionen, Gesprächen und Musik flankiert wird, dazu auf, über die Gestaltung der Zukunft und den Erhalt der Lebensumwelt nachzudenken.

Durch den Kontakt von Langlotz zu dem amerikanischen Künstlerehepaar Helen Mayer Harrison und Newton Harrison, deren Projekt Future Garden 1996 auf dem Dach der Bundeskunsthalle Bonn er betreute, kam es zu der Idee, sie in das Konzept mit einzubeziehen. Sie präsentieren Teile ihrer Projekte "Future Garden" sowie "Halbinsel Europa".

In den Hof des Gutes wurde mit Unterstützung des Servicebetriebes Stadtgrün der Stadt Bonn ein Teil der in der Rheinaue befindlichen "Mutterwiese" verlegt, Folgeprojekt von "Future Gardens".

Im Kuhstall, aus dem erst vor wenigen Tagen die ursprünglichen Bewohner ausgezogen waren, entfaltet sich in Form von Plakaten das Harrison-Projekt "Halbinsel Europa", das die "Entwicklung eines transeuropäischen Diskurses über die Natur und Entwicklung von Europas zukünftigem Wohlergehen" zum Ziel hat.

Eine vergoldete Eisenskulptur von Knopp Ferro geht einen spannungsreichen Dialog mit der kunstfremden Stall-Umgebung ein. Unter dem Scheunendach präsentiert Gabriele Heider ihre großformatigen Arbeiten zum Thema "Körpergedächtnis".

Gut Friedrichstein, Schulstraße 201, Sankt Augustin. Mi., 15. September, 17-21 Uhr, Fr., 17. September, 9-13 Uhr Sonderöffnung (Anmeldung und Informationen unter Telefonnummer: (0 22 41) 33 01 03), So, 19. September, 11-17 Uhr Finissage, ab 13.30 Uhr Gespräch zwischen Künstlern und Ökologen.

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