Lang Langs Ekstase in der Kölner Philharmonie

Er ist einer der Anwärter auf den Thron des Jubilars: Lang Lang, Tastenstar aus China, zu Hause in der ganzen Welt, gilt vielen als Nachfolger von Franz Liszt im 21. Jahrhundert.

Köln. Er ist einer der Anwärter auf den Thron des Jubilars: Lang Lang, Tastenstar aus China, zu Hause in der ganzen Welt, gilt vielen als Nachfolger von Franz Liszt im 21. Jahrhundert. Für eine Reinkarnation reicht es allerdings nicht - dazu fehlt Lang die aristokratische Attitüde und die noble Grandezza.

Wenn er die Bühne betritt, wie jetzt bei seinem Gastspiel in der Kölner Philharmonie mit dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester, weht keine Ehrfurcht durch die Reihen. Sobald er anfängt zu spielen, regieren absolute Ernsthaftigkeit, romantischer Überschwang, großes Gefühl und sichtbare Freude am Klavierspiel.

In der Philharmonie suchte Lang schon beim Anfangsauftritt demonstrativ den Schulterschluss mit Dirigent Daniel Harding. Die mitreißende Mischung aus Hingabe und Ekstase machte auch aus der "Grande polonaise" ein packendes Erlebnis. Weniger spektakulär geriet nach der Pause Hardings Lesart der Beethovenschen "Eroica". Man erlebte eine auffallend weiche, fast melodische und vielfach tänzerische Interpretation.

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