Kommentar Leere Plätze im Parkett

BONN · Der Bonner Generalintendant Bernhard Helmich macht derzeit eine andere Erfahrung, sein Haus verliert Besucher. Das liegt unter anderem an Angebot der Bühnen.

Jeder Intendant freut sich, wenn sein Publikum, wie es in Goethes "Faust" heißt, "Bei hellem Tage, schon vor Vieren, / Mit Stößen bis an die Kasse ficht / Und, wie in Hungersnot um Brot an Bäckertüren, / Um ein Billet sich fast die Hälse bricht".

Das Schauspiel erscheint häufig zu projektverliebt, statt die Auseinandersetzung mit echten Theaterstoffen ins Zentrum der Arbeit zu stellen. Das gute Ensemble hätte es verdient. In der Oper floppten die im General-Anzeiger kritisch besprochene "Aida" und der fast kammerspielhaft inszenierte "Käfig voller Narren".

Die Produktionen konnten das große Publikum nicht überzeugen. Das kommt vor. Für Helmich und die Seinen ist die Sache einfach und schwer zugleich. Sie müssen ihr ehrgeiziges, oft erfolgreiches künstlerisches Programm besser verkaufen. Ein Theater ohne Publikum ist keine Option.

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