Australian Chamber Orchestra in Köln Lehrstunde in Sachen Joseph Haydn

Viele verbinden mit Australien ja nur Kängurus und das "Dschungelcamp". Doch der sonnige Kontinent auf der Südhalbkugel verfügt neben dem berühmten Opernhaus in Sydney auch über ein absolutes Top-Kammerorchester, das Australian Chamber Orchestra. Vor etwa 1000 Zuhörern gab es eine Lehrstunde in Sachen Haydn, Mozart und Anton Webern.

Ein sehniger Streicherklang und große Virtuosität zeichnen das Orchester aus, aber auch eine enorme Klangsensibilität. Leiseste Töne entlocken die Musiker ihren Instrumenten und spielen dabei nach alter klassischer Tradition meist stehend, angeleitet vom agil anfeuernden Konzertmeister Richard Tognetti.

Bereits Haydns "Pariser" g-Moll-Sinfonie wurde so zum Hör-Erlebnis. Die Charakter-Zeichnung der Themen, kleine Tempomodifikationen, Phrasierungsbögen, Aufschwünge waren perfekt getimt und aufeinander abgestimmt. In Mozarts A-Dur-Sinfonie KV 201 war zudem eine edle Kontrapunktik zu bewundern, mit der die Australier die Musik von innen heraus aufluden. Und die fünf Sätze op. 5 des Neutöners Webern wurden mit staunenswerter Weichheit zelebriert.

Die Cellistin Alisa Weilerstein war in Haydns erstem Cellokonzert eine vorzügliche Partnerin. Sie fügte sich geschmeidig in den Orchesterklang ein, trumpfte aber durch ihr farbenreiches, beseeltes und im Finale mit artikulatorischen Überraschungen gespicktes Spiel immer wieder auf. Als Zugabe spielte sie einen Bach.

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