Weltmusik auf dem Beethovenfest Liebeslied ohne Worte

Musik afroamerikanischer Komponisten ist diesseits des Atlantiks weitgehend unbekannt. Um das zu ändern, traten Marcus Eley (Klarinette), Jerome Wright (Violoncello) und Lucerne DeSa (Klavier) im Rahmenprogramm des Beethovenfestes als musikalische Botschafter der USA auf.

Im sehr gut besuchten Post Tower stellten sie in der Reihe "Kammermusik der Welten" Kompositionen von Undine Smith Moore, William Grant Still, Dorothy Rudd Moore, Alvin Batiste, Quincy Hilliard, Todd Cochran und David N. Baker vor. Eine musikalische Wundertüte, die oft an Filmmusik erinnerte, spätromantische Klänge und große Melodien ebenso bereithielt wie Chromatik und Anleihen aus dem Jazz.

Einen starken Eindruck hinterließ etwa "Romance" von Still - ein Liebeslied ohne Worte. Im Original für Alt-Saxofon erklang nun eine Bearbeitung Eleys für Klarinette und Klavier. Hier wie auch bei den anderen Werken kam sein facetten- und farbenreiches Klarinettenspiel sehr angenehm zur Geltung. Als stets ideale Begleiterin erwies sich Pianistin DeSa, sie bestach durch Präzision und energetische Akzentuierung. Beim etwas spröden "Duo für Klarinette und Cello" von Baker konnte Cellist Wright Variabilität unter Beweis stellen, wobei vor allem die Feinheit seiner Piano-Stellen gefiel.

Als Verneigung vor Beethoven stand dessen "Gassenhauer-Trio" auf dem Programm. Die Interpretation wirkte anfangs nicht durchweg geschmeidig, gewann jedoch zunehmend an Profil.

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