Augustiner "Bühnengeister" Liebevolle Sketche um menschliche Schwächen zum 20-jährigen Bestehen

SANKT AUGUSTIN · Wohl kaum jemand hätte 1993 gedacht, dass ein Bühnen-Ensemble aus rüstigen Senioren auch 20 Jahre später noch ein Publikum begeistert. Das gelang den Augustiner "Bühnengeistern" am Sonntagabend allerdings vortrefflich. Mit einem Programm aus liebevoll arrangierten Sketchen, die sich um menschliche Schwächen und Unvollkommenheiten drehten sowie Musik und Tanz feierten die Bühnengeister im Haus Menden ihr 20-jähriges Bestehen.

 Den "Bettenkauf" präsentieren (von links) Waltraud Busch, Rainer Bengsch, Cornelia Kokott und Heinz Grigat.

Den "Bettenkauf" präsentieren (von links) Waltraud Busch, Rainer Bengsch, Cornelia Kokott und Heinz Grigat.

Foto: Ingo Eisner

Ein Ende scheint nicht abzusehen. Zu gut eingespielt und zu gut beieinander sind die Akteure, als dass sich dieses 15-köpfige Ensemble, allesamt im Alter zwischen 60 und 90 Jahren, einmal auflösen wird. Waltraud Busch, Verena Eichert, Cornelia Kokott, Monika Reintgen, Maria Schütz, Doris Sterzenbach und Else Thiels sowie Ingrid Kansy und der "Pantomimegeist" Dagmar Levsen sowie die Geisterherren Rainer Bengsch, Norbert Clemens, Heinz Grigat, Erfried Thier und Rudy Vetter stellten ihre vielfältigen Talente unter Regie von Marianne Masche unter Beweis.

Ob Musik, Gesang oder Tanz - die "Bühnengeister" boten bei ihrer Geburtstagsshow, die unter dem Motto "20 Jahre und kein bisschen leise" stand, eine bunte Kleinkunst-Mischung, die einen unterhaltsamen Abend quasi garantierte. Obendrein kredenzten sie einen Querschnitt ihrer liebevoll arrangierten Sketche der vergangenen 20 Jahre. Neben selbst verfassten Texten trugen die Bühnengeister Klassiker der Kleinkunst vor. Relativ neu waren die pantomimischen Einlagen, für die Dagmar Levsen verantwortlich zeichnete.

Das Publikum im Haus Menden war, wie immer, von seinen "Bühnengeistern" hingerissen. "20 Jahre und kein bisschen leise", eine Hommage an das Curd-Jürgens-Lied "60 Jahre und kein bisschen weise" hieß dann auch das Lied, mit dem die Truppe ihr Programm eröffnete. Bereits der Sketch "Der Bettenkauf" bot reichlich Stoff, um herzlich zu lachen, aber auch der Rest des Programms hatte es in sich wie eine Version von Loriots berühmtem "Kosackenzipfel" oder eine Aufführung des "Kriminaltango" als Lied mit entsprechendem Tanz.

Im Herbst 1993 wurde das Seniorentheater "Die Bühnengeister" gemeinsam vom Kulturamt der Stadt Sankt Augustin und der Volkshochschule Rhein-Sieg ins Leben gerufen. Im Haus Menden fanden sie schließlich ihre Heimstatt, da Mendens gute Stube über ideale Proben- und Aufführungsbedingungen verfügt. Neben einigen Auftritten pro Jahr, die von Menschen jeder Altersklasse besucht werden, bringen die "Bühnengeister" aber vor allem älteren Menschen in Senioreneinrichtungen und Altenheimen viel Spaß und Unterhaltung. Aber auch bei Hochzeitsfeiern, Geburtstagen und Firmenfesten sorgen sie für gute Stimmung.

Seit 1996 zeichnet Marianne Masche als Regisseurin für die künstlerische Leitung des Ensembles verantwortlich. Die "Bühnengeister" mit ihren lebendigen und gut gelaunten Akteuren sind eine Augustiner Institution, die hoffentlich noch lange ihr Publikum begeistern wird. Obwohl ihnen ja, wie sie im Abschlusslied am Sonntag sangen, eines klar scheint: "Stars werden wir nie."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort