Lieder aus dem Revier im Pantheon

Was ein echter Ruhrgebietler ist, zeigt Matthias Reuter mit seinem neuen Program "Auf schwarz sieht man alles!" im Bonner Pantheon. Musik-Kabarett über die Tücken des Alltags.

Lieder aus dem Revier im Pantheon
Foto: Pantheon

Bonn. "Auf schwarz sieht man alles!" Sagt Matthias Reuter aus Oberhausen. Was den Grundton seines gleichnamigen Soloprogramms gut trifft.

Typisch Ruhrpott möchte man meinen; gerade heraus und dabei stets ein wenig lakonisch. "Und wie könnte man das Liedermacher-Festival im Pantheon besser eröffnen als mit ein bisschen Musik", fügt der 33-Jährige mit verschmitztem Lächeln hinzu.

Zwar braucht Reuter durchaus ein wenig Zeit, um sich richtig einzuspielen. Doch alles in allem trifft er mit Liedern über die Tücken des Alltags und mit seiner zwischen Verwunderung einerseits und Pragmatismus andererseits geprägten Sicht der Dinge den Nerv des Publikums.

"Wat willste machen, wenn der Nachwuchs fehlt", singt Reuter, der mit Blick auf die Rentenpolitik seines Heimatlandes sicher ist, mit 83 Jahren immer noch aufzutreten.

"Wat ham se sich denn da jetzt wieder überlegt": Das ist auch so einer dieser typischen Sätze bei ihm daheim. Universell anwendbar auf alles von der Steuer, über den Straßenverkehr bis zu den Eintrittpreisen im Theater.

"Dahinter steckt die bei uns noch verbreitete und naive Annahme, irgendjemand habe sich überhaupt über irgendetwas Gedanken gemacht".

Reuter zuckt lächelnd die Schultern. Kann passieren, so sind sie halt, die Menschen im Revier. Er nimmt sich da selbst nicht aus. Zum Glück. Ihm zuzuhören, ist in diesem Fall das pure Vergnügen.

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