Eher schon wurde Bachs berühmte h-Moll-Suite und wurden die apart-klassizistischen Verarbeitungen Igor Strawinskys von Themen und Motiven Pergolesis in der prächtigen "Pulcinella"-Suite durch den starken Hall des Raumes etwas beeinträchtigt.

Auch schien in beiden Werken - in der an sich angenehm schlank und beweglich musizierten Bach-Suite war die versierte Solistin Anke Kreuz (Flöte) zudem oft kaum zu hören - die Einsatzsicherheit der verschiedenen Instrumentengruppen, die Exaktheit im Tutti-Spiel nicht immer ganz befriedigend realisiert, trotz Freist-Wissings sorgsamen Direktiven.

Vor allem in den skurrileren, leicht schrägen Passagen der "Pulcinella"-Tänze wackelte so manches ein bisschen. Auch hatten die Hörner gewisse Ton-Probleme, während die Solo-Oboe speziell in der elegischen Serenata sehr schön herauskam.

In jedem Falle gut ins Ambiente eines sakralen Raumes passte der Beschluss des Abends, die großartigen, höchst expressiven "Lieder und Tänze des Todes" von Modest Mussorgsky. Ursprünglich für Singstimme und Klavier entworfen, präsentierten sie sich hier in durchaus wirkungsvollen Orchesterbearbeitungen, die teils vom Kollegen Rimsky-Korsakow stammten.

Den Gesangspart hatte die Altistin Cordula Hörsch übernommen, und sie war diesen vier Gesängen über die verschiedenen Gesichter des Todes mit ihrem kraftvollen, sehr bewegten Organ und engagierter Gestaltung (in russischer Sprache im Übrigen) eine eindrucksvolle Interpretin. Auch das Orchester ließ hier kaum Wünsche offen.