Eine Göttin am Mikrofon Lily Dahab in der Endenicher Harmonie

BONN · Sie schätze das ruhige Publikum in Deutschland sehr, sagt Lily Dahab zwischen zwei Liedern. Auch wenn sie sich erst einmal daran habe gewöhnen müssen: "Ich habe 14 Jahre lang in Madrid gelebt, und dort wird die ganze Zeit gefeiert."

 Lily Dahab.

Lily Dahab.

Foto: SCA

In der Harmonie stellt die bildschöne Sängerin, die atemberaubend hohe, cremefarbene High Heels trägt, ihr Debütalbum "Nómade" vor. Eine Nomadin ist die von der Fachpresse zurecht als Shootingstar der World-Jazz-Szene bezeichnete Künstlerin selbst. Geboren in Buenos Aires, lebte sie neben anderen Stationen in Madrid, Barcelona und auch in Berlin.

Mit unwiderstehlicher Virtuosität, einem tiefen Verständnis für Poesie und sanft erotischem Charme lässt Lily Dahab Tango, Bossa Nova und südamerikanische Folklore mit europäischem Jazz verschmelzen. Astor Piazzolla ist selbstverständlich dabei ("Siempre se vuelve a Buenos Aires"), brasilianische Lebensfreude ("Flor de lis")und großes Drama ("Sin piel").

Bene Aperdannier (E-Piano), Andreas Henze (Kontrabass), Topo Gioia (Percussion) und Jo Gehlmann (Gitarre) legen der Göttin am Mikrofon einen kuschelweichen Klangteppich zu Füßen. Mit "Mediterráneo" wird es nochmals energisch und leidenschaftlich, und mit der verträumten Zugabe "Tierra" endet ein äußerst verführerisches Konzert.

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