Auftritt in der Kölner Lanxess-Arena Luke Mockridge will zurück ins Luckyland

Köln · Mit seinem aktuellen Bühnenprogramm „A Way Back To Luckyland“ trat Luke Mockridge am Wochenende in der Kölner Lanxess-Arena auf. Darin macht er sich nicht nur auf die Suche nach innerem Glück und Zufriedenheit.

 „Wo ist der Shitstorm?“: Luke Mockridge in der Lanxess-Arena.

„Wo ist der Shitstorm?“: Luke Mockridge in der Lanxess-Arena.

Foto: Thomas Brill

Auf die Suche nach innerem Glück und Zufriedenheit macht sich Luke Mockridge in seinem neuen Bühnenprogramm „A Way Back To Luckyland“. Damit trat er in der Kölner Lanxess-Arena am Samstag und Sonntag zweimal in Folge auf. Mit Bedacht gewählt scheint der Titel dabei. Ein – möglicher – Weg zurück ins Land des Glücklichseins.

„Welcome To Luckyland“ hatte er sein Programm 2019 getauft. Dann kam Corona. Zweimal musste er die Termine verschieben. Im vergangenen Jahr folgten die Anschuldigungen sexueller Gewalt. Diese warfen mehrere Frauen, darunter seine Ex-Freundin, Mockridge vor. Wegen mangelnder Beweise hatte die Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen eingestellt.

Rückzug aus der Öffentlichkeit

Seinen darauffolgenden Rückzug aus der Öffentlichkeit sowie die Corona-Pandemie nutzte der 33-Jährige, um aus diesem „sex scandal“, wie er ihn auf der Bühne nennt, eine kurze Musical-Nummer zu schreiben: „Kommt ihr noch zu meiner Show, obwohl ich der Typ mit dem Sex-Skandal bin? […] Now I’m back, back again, way back to Luckyland“. Und das Publikum? Das brach in tosenden Beifall aus. Mehrfach wurde während des Auftritts klar: Die mehr als 8000 Menschen waren gekommen, um zu lachen. „Luke, wir stehen hinter dir“, rief etwa ein Besucher aus dem oberen Rang Richtung Bühne. Ob er auf diese überhaupt zurückkehren wollen würde, das war Mockridge lange selbst nicht klar: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns hier irgendwann mal wiedersehen.“ Er habe erst mal eine Tour machen wollen, um zu sehen, wie die Stimmung ist. „Und ganz ehrlich: Ich liebe es“, bekannte Mockridge.

Zu Scherzen aufgelegt

Gewohnt aufgekratzt und zu Scherzen aufgelegt zeigte er sich auf der Bühne. Dabei ließ Corona sich thematisch nicht vermeiden. Intensivschwester Lilli und Altenpflegerin Vanessa aus der ersten Reihe durften den ganzen Abend „auf meine Kosten saufen“, da die sozialen Berufe während der Pandemie „den Karren am Laufen gehalten“ hätten. Und auch eine Warnung sprach Mockridge aus. Nämlich vor den sozialen Medien. „Social Media macht uns krank, alle wissen das“, sagte er und gab im selben Atemzug zu, selbst sehr aktiv auf Instagram – der „Maschine des Unglücklichseins“ – zu sein.

Offensichtlich genau wie sein Publikum, das es sich in der Pause nicht nehmen ließ, von dieser Warnung unbeirrt auf die „dämonischen, kleinen Rechtecke“ zu schauen. Unbeirrt zeigte sich auch Mockridge, der mit gewagten Scherzen aufwartete: „Wann wird eigentlich das blonde Monster bei ‚Masked Singer‘ enttarnt?“, fragte er in Anspielung auf Ruth Moschner. Auf die überraschte Reaktion des Publikums konterte er: „Ich bin eh schon gecancelt, mir ist alles egal“ und bewies dies mit einem gesungenen „Wo ist der Shitstorm?“ am Digitalflügel.

„Jetzt bin ich immun“

Jahrelang habe er sich immer wieder Gedanken gemacht, welchen Gag er bringen dürfe. „Jetzt bin ich immun. 1G sozusagen“, so Mockridge. Überraschend verkündete er dann: „Ich habe mich vergangenen Monat verlobt“ und schob, wie man es nicht anders von ihm kennt, hinterher: „Tja, Mädels, wir müssen uns in Zukunft bei euch treffen.“ Mehr Informationen dazu gab es nicht. Stattdessen wurde es ernst. Sein kleiner Bruder hat im vergangenen Jahr in Berlin seinen Führerschein gemacht. Doch die Fahrlehrerin habe ihn zum Höhepunkt des Shitstorms gegen Mockridge rausgeworfen.

Unerwartete Wendung

Fassungsloses Gemurmel aus den Rängen. Aber dann die unerwartete Wendung: „Es ist doch eine wahnsinnige Situation, dass im Jahr 2022 eine Frau das Fahren beibringen darf.“ Auf die gemischten Reaktionen im Publikum reagierte er mit: „Einige lachen. Und warum? Weil wir uns darüber lustig machen, dass es wirklich noch Menschen mit dieser Denkweise gibt.“

Gegen Ende seines rund zweistündigen Programms predigte Mockridge: „Wichtig ist allein der Augenblick.“ Das habe ihm in den vergangenen Jahren „komplett den Arsch gerettet“, so der Comedian. Dass er sich auf der Bühne wohlfühlt, wurde deutlich. Ebenso, dass er von dieser so schnell nicht wieder verschwinden möchte: Die Bildschirme neben der Bühne kündigten bereits seine neue Tour für das kommende Jahr an.

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