Magische Momente im Kurhaus Bad Neuenahr

Zum Geburtstag gab es für das Publikum zunächst bunt verpackte Geschenke. Auch wenn einzelne der allerjüngsten Elevinnen diese wohl lieber selber behalten hätten. Dann aber wurde auf der Bühne "ausgepackt", was rund 120 Kinder und Erwachsene als Überraschung einstudiert hatten.

Zum 25. Geburtstag der Ballettschule Olef gibt es eine bunte Show.

Zum 25. Geburtstag der Ballettschule Olef gibt es eine bunte Show.

Foto: Martin Gausmann

Bad Neuenahr. Zum Geburtstag gab es für das Publikum zunächst bunt verpackte Geschenke. Auch wenn einzelne der allerjüngsten Elevinnen diese wohl lieber selber behalten hätten. Dann aber wurde auf der Bühne "ausgepackt", was rund 120 Kinder und Erwachsene als Überraschung einstudiert hatten.

"Magische Momente" hatte Claudia Olef den Zuschauern im ausverkauften Kurtheater versprochen, und "Magic Moments" hieß auch die Aufführung zum 25. Geburtstag ihrer Ballettschule in Bad Neuenahr.

Mehr als 700 Zuschauer erlebten ein "Best of" sämtlicher Shows, die die Tanzpädagogin mit ihren Schülern seit 1985 auf die Beine gestellt hat, und auch einige aktuelle Nummern. Wer schon im Jahr 2000 beim "Zauberladen" begeistert war von den putzigen Dalmatinern, die auf allen Vieren angekrochen kamen, Pfötchen gaben und auf dem Rücken liegend freudig strampelten, kam noch einmal in Genuss dieses amüsanten Schauspiels.

Ein Wiedersehen gab es zudem mit den quirligen Regenbogenpferden aus "Besuch im Garten", die in Kreis- und Reihenformationen herumtollten, sowie den schalkhaften Pumuckls aus "Welcome to our world of toys", die dem Publikum ganz frech eine lange Nase machten.

Auf seine Kosten kam auch, wer Ballett ganz klassisch schätzt. Hoch "auf Spitze" und tief in die Knie, mit weiten Ausfallschritten und schnellen Trippelschritten bewegten sich etwa zur Musik von Jacques Offenbach fünf junge Damen in langen Tutus.

Als gleich drauf "Cancan-Puppen" im Gleichschritt die Beine hochwarfen, die Röcke hoben und auch mal ein Rad schlugen, ging das Publikum sofort mit. Kastagnetten knallten zur temporeichen temperamentvollen Tarantella, und "funky" wurde es beim "Cobra Style" mit Breakdance-Elementen, für die die Schülerinnen verschiedener Altersstufen begeisterte Pfiffe aus den Rängen erhielten.

Die ersten Proben für die Jubiläumsaufführung haben schon vor einem Jahr begonnen: "Erst kommen die großen Schülerinnen und zuallerletzt die Kleinsten dran, weil sie sonst die Motivation verlieren", erklärte Olef.

Die jüngsten, die Geburtstagsgäste darstellten, hatten denn auch erst seit drei Monaten für die Aufführung geübt. So wie die dreieinhalbjährige Charlotte, die sich einfach an die anderen "dranhängte".

Olef hatte einmal mehr nicht nur die Leitung der Show, sondern zeichnete unter anderem auch für die Idee, die abwechslungsreiche Choreographie und die fantasievollen Kostüme verantwortlich.

"Es ist weniger meine Absicht, 120 Ballerinen heranzuziehen als ihnen mit dem Ballett auch Ästhetik und Disziplin sowie Geduld und Selbstvertrauen zu vermitteln", sagt sie.

Das scheint anzukommen, denn einige ihrer Schüler sind ihr schon seit Jahrzehnten oder auch bereits in zweiter Generation treu. So wie Petra Schmitz, die von Anfang an Olefs Ballettschülerin ist, oder Sabine Schaaf, die seit immerhin 24 Jahren dabei ist:

In der "Amerika-Szene" zur Musik von Leonard Bernsteins "West Side Story" lieferten sich beide als Rosalia und Anita ein getanztes Streitgespräch. Beinahe hätte Schmitz" Tochter Irena, heute ebenfalls Olefs Schülerin, zudem den Charaktertanz zeigen dürfen, zu dem auch ihre Mutter vor Jahren schon aufgetreten ist.

Stattdessen glänzte sie mit vier anderen jungen Damen mit Haltung und Synchronität zur "Chorus-Line"-Choreographie mit Frack und Zylinder, und für manche der heftig applaudierenden Zuschauer hätte die "Magic Moments" auf der Bühne am Ende ruhig noch ein bisschen länger dauern dürfen.

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