Konzert in Köln Mahler Chamber Orchestra in der Philharmonie

Köln · Die Tondichtung "Pohjolas Tochter" von Jean Sibelius hebt mit einem bläserdominanten Pianoakkord an. Heikel, aber zu schaffen. Das Mahler Chamber Orchestra (MCO) wartete in der Kölner Philharmonie freilich mit einem derart raumfüllenden Samtklang auf, dass die Qualitätshöhe des Abends sogleich festgelegt war.

In der Tat sollte sie bis zum Ende des von Esa-Pekka Salonen fulminant dirigierten Konzerts nicht nachlassen. Speziell der Vorpausenteil, welcher - ergänzt durch das Violinkonzert d-Moll - ganz Sibelius gewidmet war, bewegte sich auf atemberaubenden Niveau.

Das Kölner Konzert war eine "Academy NRW" des MCO, wo Studierende nach erfolgreich absolviertem Vorspielen in den von Claudio Abbado gegründeten Klangkörper aufgenommen werden. Esa-Pekka Salonen wacht in der aktuellen Saison über diese Ritterschläge. Naheliegend, dass der gebürtige Finne zwei Werke seines Landsmannes Sibelius auf das Programm setzte. Zudem stand ihm in Vilde Frang eine ebenfalls aus Skandinavien stammende Geigerin zur Verfügung.

Die Köln-Debütantin gab der Veranstaltung eine zusätzlich aufregende Note. In den Pausen ein wenig an eine Mater dolorosa erinnernd, wurde Vilde Frang beim Spiel nachgerade zum Weibsteufel. Eingebettet war die gloriose Wiedergabe in einen Orchesterklang von frappierender emotionaler Dringlichkeit.

Ähnliches lässt sich von den "Foreign Bodies" des auch als Komponist sehr aktiven Salonen sagen. Doch sei eine besondere Sympathie für Olivier Messiaens "Un Sourire" eingestanden. Da konnte man der Welt schon etwas abhanden kommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Virtuose mit viel Gefühl
Konzert mit Bruce Liu in der Philharmonie Köln Ein Virtuose mit viel Gefühl
Zum Thema
Aus dem Ressort