Malerin Utta Decker in Bonn ausgestellt

Auch die neue, "Kunstreich am Nil" genannte Ausstellung im Ägyptischen Museum der Universität Bonn zeugt von der Faszination, die das alte Land im Norden Afrikas noch immer auf Künstler unserer Tage ausübt.

 Porträt von Utta Decker.

Porträt von Utta Decker.

Foto: Wolfgang Decker

Bonn. Auch die neue, "Kunstreich am Nil" genannte Ausstellung im Ägyptischen Museum der Universität Bonn zeugt von der Faszination, die das alte Land im Norden Afrikas noch immer auf Künstler unserer Tage ausübt.

Zu verdanken sind die zahlreichen, vorübergehend in die ständige Sammlung integrierten Bilder der Malerin Utta Decker; sie hat ihren Mann, den Ägyptologen Wolfgang Decker, mehrfach auf seinen Expeditionen in den Großraum von Luxor begleitet und an Ort und Stelle die Inspiration zu etlichen Werkgruppen verschiedener Maltechniken empfangen.

Mehr Info: Ägyptisches Museum der Universität Bonn bis 25. Februar 2011; Di bis So 12 bis 18 UhrGearbeitet hat sie wie ihre antiken Malerahnen unter der gleißenden Sonne. In Aquarell hat sie ihre Bildfolge "Wasserkrug", Stillleben um Amphoren und ihre Scherben, umgesetzt. Die schlanken Gestalten der Serie vom "Auszug aus Ägypten" verschmelzen in vielfarbiger Mischtechnik zu säulenartigen Figurengruppen.

Das antike Karnak - etwa der Säulensaal des Amuntempels - erfährt in einem Acrylgemälde und zwölf Tusche-Lavuren, gemalt mit einer heimischen Binse anstelle der Feder, seine neuzeitliche Wiederbelebung.

In diesen Bildern und in den Schriftbändern aus dem Tempelkomplex Medinet Habu trifft die Künstlerin kongenial das charakteristische Kolorit des Landes, seine spröden, trockenen Erd- und Sandfarben. Dagegen erheben sich die reliefartigen Pressuren von Hieroglyphen, etwa der Kartusche des Ptolemaios, monochrom aus dem rauen Bütten.

Buntfarben wiederum geraten die Stillleben, in die folkloristische Textilien gewissermaßen eingewebt sind. Aufmerksame Betrachtung verdient die Bildfolge der seit der 18. Dynastie katzenförmig dargestellten Göttin Bastet.

Denn Utta Decker suggeriert mit Profil-, Halbprofil-, Frontal und Rückenansichten eine dreidimensional anmutende Rundum- oder Gesamtschau des Tieres. An dieser Stelle fällt die Korrespondenz mit Objekten des Museums, speziell den vier vergoldeten Masken für Katzenmumien, besonders geistreich aus.

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