Freitagskonzert in der Oper Bonn Marc Albrecht glänzt mit dem Beethoven Orchester

Bonn · Der Zauber der neuen Musik: Marc Albrecht zelebriert mit dem Beethoven Orchester die magischen und expressiven Klangwelten der Komponistinnen Unsuk Chin und Sofia Gubaidulina.

 Geigerin Simone Lamsma und dirigent Marc Albrecht mit dem Beethoven Orchester.

Geigerin Simone Lamsma und dirigent Marc Albrecht mit dem Beethoven Orchester.

Foto: Felix von Hagen/Beethoven Orchester

Den Zauber zu erleben, der von einem blütenreinen, von einem großen Streicherapparat intonierten C-Dur-Klang ausgehen kann, gehörte zu den bewegendsten Momenten, die das Orchesterwerk „Frontispiece“ der in Berlin lebenden koreanischen Komponistin Unsuk Chin (*1961) zu bieten hat. Es war, als träte man während eines Waldspaziergangs plötzlich in eine sonnendurchflutete Lichtung. Mit diesem Werk, das Unsuk Chin ursprünglich für die Eröffnungssaison der Hamburger Elbphilharmonie geschrieben hat, begannen der Dirigent Marc Albrecht und das Beethoven Orchester das erste Freitagskonzert im neuen Jahr. Ein acht Minuten langes Meisterwerk, worin die Komponistin über ihre Beziehung zur (westlichen) Musikgeschichte reflektiert, indem sie auf äußerst raffinierte Weise Klänge erzeugt, die an Musik von Komponisten wie Anton Bruckner, Richard Strauss oder Charles Ives erinnern, und diese auf bewundernswert geschmeidige Weise miteinander verwebt. Albrecht geleitete das Orchester mit großem Fingerspitzengefühl durch die Klangwelt Unsuk Chins, deren Magie sich an diesem Abend wunderbar entfaltete.