Bamberger Symphoniker Marcus Rudolf Axt ist neuer Intendant
BONN · Die wichtigsten Stationen der Karriere von Marcus Rudolf Axt scheinen dem Gesetz der Serie zu gehorchen und beginnen immer mit einem B: In Bonn war er Künstlerischer Betriebsleiter des Beethovenfestes und persönlicher Referent des Intendanten, 2005 ging er als Orchestermanager zu den Symphonikern nach Bamberg. Nur drei Jahre später verließ er die fränkische Provinz in Richtung Berlin, wo er für Simon Rattles Philharmoniker die Leitung der Konzertplanung übernahm.
Aber irgendwie scheint es dem 1974 in Straubing geborenen Musikmanager im Frankenland doch besonders nachhaltig gefallen zu haben. Denn vor kurzem ist er mit Frau und zwei kleinen Kindern wieder dorthin zurückgekehrt. Der Grund, die Berufung zum neuen Intendanten der Symphoniker, war freilich verlockend: Im August hat er offiziell sein Büro bezogen.
"Dass die Bamberger mich als Person sehr gut kennen, ist ein großer Vorteil", verriet Axt in einem Gespräch während der aus drei Konzerten bestehenden Residenz des Orchesters beim Beethovenfest. Aus dieser alten Vertrautheit und den Kontakten und Vernetzungen, die er durch die Arbeit bei den Berliner Philharmonikern erworben hat, könnten einige schöne Früchte wachsen, rechnet man sich in Bamberg aus.
Axt kann dabei auf gewachsene Strukturen aufbauen. Unter dem derzeitigen Chefdirigenten Jonathan Nott ist das nach dem Krieg von exilierten Musikern aus Prag gegründete Orchester regional stark verwurzelt. "Wir haben 6300 Abonnenten in einer Stadt mit 70 000 Einwohnern", sagt Axt. Außerdem ist man häufig auf Tour. Vor ihren Bonner Auftritten waren die Symphoniker etwa in Luzern, wo sie unter Nott den "Ring des Nibelungen" Richard Wagners in einer gefeierten konzertanten Aufführung gespielt haben.
Die Bamberger sind seit zehn Jahren auch Bayerisches Staatsorchester. "Neben der Bayerischen Staatskapelle in München sind wir das einzige Orchester, das vom Freistaat gefördert wird", sagt Axt. "Wir sind Kulturbotschafter Bayerns in die Welt."
Was die Zukunft angeht, hat Axt den Ehrgeiz, noch ein paar "weiße Flecken" auf der musikalischen Landkarte zu erobern, die das Orchester bislang noch nicht bespielt hat. Wichtig ist ihm aber auch die Etablierung der Orchesterakademie, um den Nachwuchs heranzubilden. Den Gustav-Mahler-Dirigierwettbewerb, dessen erster Gewinner 2004 Gustavo Dudamel hieß, möchte er natürlich auch weiter fortführen.
Info: Konzert: Heute, Dienstag, 24. September, 20 Uhr, Beethovenhalle: David Fray (Klavier) u.a., Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Dirigent), Schönberg: Klavierkonzert op. 42, Beethoven: Sinfonie Nr. 9. Karten in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.