Rheinbacher Glaspavillon Marion Gemmer beendet ihre Ausstellung

RHEINBACH · Um Bilder und Zeichnungen ins rechte Licht zu rücken, betreiben Galerien und Museen mit Deckenfenstern und Punktstrahlern viel Aufwand. Eine Gemäldepräsentation bei Kerzenschein ist da eher ein exotisches Ereignis.

 Kerzen beleuchten die Kunstwerke im Glaspavillon.

Kerzen beleuchten die Kunstwerke im Glaspavillon.

Foto: Wolfgang Henry

Marion Gemmer ging zum Abschluss ihrer Ausstellung "Meine Bilder - Deine Welt - Meine Welt" im Rheinbacher Glaspavillon das Wagnis einer Flackerbeleuchtung bereits zum zweiten Mal ein.

Erhellt durch 350 Kerzen und indirekte Strahler wurde so aus einer Exposition mit etwa 90 Bildern ein Gesamtkunstwerk aus Farben und Schatten. Schon der erste Kerzen-Abend "kam sehr gut an", sagte Gemmer. Diese Illumination bringe ihre Werke vortrefflich zur Geltung, da sie ohnehin helle und freundliche Farben bevorzuge. Durch die Glaswände wurden die Lichter hundertfach gespiegelt. Es entstand der Eindruck einer Mischung aus Sternenwarte und Lichterteppich, zwischen denen die Bilder warm leuchteten.

Eine bunte Gebäudeansammlung mit dem Titel "Häuser: Wenn es dunkel wird", die an Hundertwasser erinnert, begann sich im Flackerschein zauberhaft zu bewegen. Eine Hochhausdarstellung vor expressionistisch feurigem Hintergrund ("Stadt ohne Land und Fluss") wirkte besonders flammend. Wie ein Altärchen stand das Bild einer roten Blume mit einer Kerze davor auf einem Stuhl.

Bei der großformatigen Farbcollage "Flow" schienen sich die Rot-, Gelb- und Blautöne durch das Kerzenflackern einzeln herauszulösen und wieder zurückzutreten. Die warmen Nuancen auf Bildern wie "Mallorca - Finca am Salzsee" kamen besonders weich und fließend zur Geltung.

Die Augen eines Frauenporträts wurden geheimnisvoll lebendig. Die seit dreieinhalb Monaten im Glaspavillon gezeigte Ausstellung war nach den Worten der Malerin ein voller Erfolg. "Wir haben den Eindruck, ganz Rheinbach war hier", freute sie sich. Von den 130 Bildern seien viele verkauft worden. Die Malerei bezeichnete sie als "wunderbaren Ausgleich". Oft arbeite sie bis in die Nacht in ihrem Rheinbacher Atelier, dann aber mit Tageslicht-Lampen. Ihr Lebenspartner Gerald Brünink unterstützt sie als Galerist.

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