Beethoven Orchester Markovic kehrt für Saison-Eröffnungskonzert zurück

Bonn · Aleksandar Markovic kehrt für das Saison-Eröffnungskonzert ans Pult des Beethoven Orchesters zurück.

Er habe an laue Sommerabende gedacht, als er das Programm für dieses Konzert zusammenstellte, erzählt der Dirigent Aleksandar Markovic. Und so werden morgen beim ersten Freitagskonzert des Beethoven Orchesters in Claude Debussys "Ibéria" die Kastagnetten klappern, auch Maurice Ravels "Rapsodie espagnole" und sein "Bolero" werden für die Hörer zu Vehikeln einer virtuellen Spanienreise. Hinzu kommt das zweite Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns. Mehr Sommer geht in der sinfonischen Musik kaum. "Ich wusste ja nicht, dass der Spätsommer so scheußlich würde", scherzt Markovic beinahe entschuldigend.

Es ist bereits die dritte Begegnung zwischen dem Orchester und dem in Wien lebenden Markovic. Vor gut zwei Jahren sprang der gebürtige Serbe kurzfristig bei einer Aufführung von Verdis "Trovatore" an der Oper ein, Anfang vergangenen Jahres übernahm er die Leitung eines Verdi und Wagner gewidmeten Sonntagskonzertes. Ebenfalls als Einspringer. Dabei hinterließ der damals 37 Jahre alte Dirigent einen so starken Eindruck beim Orchester, dass es ihn gleich fürs Eröffnungskonzert der aktuellen Saison verpflichtete.

Markovic, der seit 2009 Chef der Brünner Philharmonie ist, findet es extrem spannend, mit den Bonner Musikern nun ein französisches Programm zu erarbeiten. "Das schwierigste ist hier, die richtige Balance zu erreichen. Die Musik erklingt mit einer sehr temperamentvollen Geste, aber im Detail ist sie sehr fein gearbeitet." Markovic schwärmt davon, wie nuanciert Debussy und Ravel ihre Werke orchestriert haben, wie kunstvoll die Instrumente sich vor allem in Debussys "Ibéria" innerhalb einer Phrase ablösen und im Zusammenspiel eine ganz eigene Farbigkeit entfalten. "Es ist großartig, wie flexibel die Musiker hier reagieren", findet er. "Wenn man dieses Wollen spürt, ist das etwas Wunderbares."

Die richtige Form der Kommunikation zwischen Musikern und Dirigent ist ihm wichtig. "In Brünn kann ich mit dem Orchester quasi telepathisch kommunizieren. Da ist die größte Herausforderung dann, über die Jahre eine Spannung zu erhalten." Bei Neubegegnungen hingegen gebe es immer zunächst ein Abtasten. Der Dirigent späht aus, wo der Spaßmacher im Orchester ist, wo der Grantige und wie die Musiker überhaupt auf ihn reagieren. Und umgekehrt beobachte das Orchester ihn sehr genau. In Bonn hat Markovic alles richtig gemacht.

Freitag, 29. August, 20 Uhr, Beethovenhalle: "Spanische Impressionen": Werke von Ravel, Debussy und Saint-Saëns, Beethoven Orchester, Jasminka Stancul (Klavier), Aleksandar Markovic (Dirigent) Karten in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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