Kultur in Remagen Martine Seibert-Raken ergänzt die Kulturlandschaft

REMAGEN · Dynamisch formieren sich seit Jahren in Remagens Zentrum künstlerische Kräfte. Aktive finden in Vereinen und Gruppen zusammen, Galerien etablieren sich. Die von der Stadt geförderte Entwicklung wird aus sprudelnden Ideen und der Bereitschaft aller Beteiligten gespeist, ein vernetztes lebendiges Kunstzentrum zu schaffen, ohne die eigenen Ziele aus dem Auge zu verlieren.

Zahlreiche Galerien und Kunstwerkstätten sind entstanden. Längst könnte sich Remagen "Stadt der Kunst" nennen. Nicht nur wegen des Arp Museums mit seiner Strahlkraft. In Remagen ist Kunst zu einem wesentlichen Marketinginstrument geworden, von dem Stadt, Tourismus und Einzelhandel profitieren.

Frisch gelandet an der Bachstraße ist Innenarchitektin und Künstlerin Martine Seibert-Raken aus Bad Godesberg mit ihrer Galerie "Wohnraum-Kunst": "Was mir hier sehr gefällt, sind die vorhandenen Galerien, die Künstler, das Künstlerforum und das Arp Museum. Ein solches Umfeld hatte ich vorher nicht." Lebenskunstmarkt und Kunstsalon gefallen ebenso, denn, "ich brauche Publikum und Events", so Seibert-Raken, deren "Wohnraum-Kunst" mit Gemälden, Wandobjekten und Leuchtskulpturen vielfältig ausfällt. Alles kommt aus ihrer Hand, entspringt einer soliden Basis. Die 1965 in Lüneburg geborene und in Algerien, Holland und Aachen aufgewachsene Galeristin machte eine Tischlerausbildung, studierte Architektur und Einrichtung an der Internationalen Fachschule des Möbelhandels. Einrichtungstätigkeiten folgte die künstlerische Weiterbildung. So kommt es, dass die Neue nicht klein-klein bastelt, sondern den Raum als Möglichkeit für ein spannungsreiches Gesamtkonzept begreift: "Bei den verschiedenen Dingen, die man zusammenbringen kann, geht es mir um Strukturen." Seibert-Raken illustriert dies an Fischen in Arbeit, großzügige Aquarelle mit Tusche- und Kohlezeichnung: "Ich will immer eine Strichführung drin haben." Spuren der Bearbeitung liebend, kerbt sie Fundhölzer aus dem Wald markig ein und packt sie in Hanfpapier. Ein Wandobjekt, Format römische Dachpfanne, wird ebenfalls papieren ummantelt. Hauptausdrucksmittel seit zehn Jahren sind Bilder, in denen mit Eisengrund, Kupferpigment und Salzsäure behandeltes Papier auf Leinwand rostige Wellen schlägt.

Wie schafft sie es, Ideen zu haben, zu beraten, planen, designen und Kunst zu machen? "Ich bin ein Workaholic", sagt sie und macht zum Teil die Gene verantwortlich: "Die Großmutter war Porträtzeichnerin, meine Tante studierte Kunst in München, mein Onkel war Konzertpianist und mein Großvater Möbelschreiner und Architekt."

Die Wohnraum-Kunst hat geöffnet samstags 12 bis 16 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung, Telefonnummer: 0152/34247226.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort