Chur Cölnisches Kammerorchester Matinee in der kleinen Beethovenhalle in Muffendorf

MUFFENDORF · Der "running gag" über das Wetter fiel an diesem Vormittag notgedrungen aus, da konnte auch Heribert Beissel nichts machen. Normalerweise beginnen die Matineekonzerte in der Kleinen Beethovenhalle in Muffendorf immer mit einem Hinweis auf das sonnige Wetter, doch angesichts der trüben Regenwolken am Himmel hatte sich dieser Hinwies erübrigt.

Dafür herrschte wenigstens musikalisch eitel Sonnenschein. "Meisterwerke aus vier Jahrhunderten" lautete das Motto des 5. Matineekonzertes mit dem Chur Cölnischen Kammerorchester, das mit einer weitgehend entschlackten Interpretation des bekannten Kanons von Johann Pachelbel begann.

Zwar ist Beissel mit den Jahren nicht zu einem Verfechter der historischen Aufführungspraxis geworden und ein wenig schwelgerisches Brio konnte er sich am Schluss der sich an den Kanon anschließenden Gigue auch nicht verkneifen, doch überwog der Eindruck eines gespannten, drahtigen Zugriffs auf den wohl bekanntesten Schlager des barocken Repertoires.

Nicht weniger bekannt: das Konzert für zwei Violinen d-Moll (BV 1043) von Johann Sebastian Bach. Als Solisten fungierten Ervis Gega und Sebastian Casleanu, wobei beide ausgesprochen virtuos und als Duopartner kongenial agierten.

Fast unnötig zu sagen, dass Beissel sein tadellos spielendes Orchester wieder an der kurzen Leine führte und so ein vor allem für die Solisten ideales Fundament bereitete. Nach der Pause gab es zwei romantische Kleinodien für Streicher: eine geschmackvolle Suite op. 1 von Carl Nielsen und die Serenade g-Moll von Carl Reinecke. Reineckes Serenade eine echte Entdeckung.

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