Mehrstimmiger Protest

Die britische Band Chumbawamba singt in der Bonner Harmonie gegen die Missstände in der Welt

Bonn. Hier ein Anti-Kriegslied, da ein antifaschistischer Song: Unzweifelhaft ist eine Menge "Anti" mit im Spiel, wenn die Politanarcho-Band Chumbawamba auf der Bühne steht, wie nun bei ihrem Gastspiel in der Harmonie.

Dabei ist die Truppe aus dem britischen Leeds natürlich nicht prinzipiell gegen alles, sondern (nur) gegen zuhauf vorhandene Missstände auf der Welt. "Man kann nie genug Anti-War-Songs singen", resümiert Sängerin Jude Abbot folgerichtig und überaus charmant auf Deutsch.

Eigentlich kennt man die Musik der mittlerweile in die Jahre gekommenen Anarchotruppe eher rockig, jedenfalls elektronisch und verzerrt, auf dem neuen Album "A Singsong and a scrap" werden die politischen Inhalte dagegen in Irish Folk und Pop gebettet.

Zwei Akustikgitarren und eine Ziehharmonika reichen den fünf Chumbas in der Harmonie, um ihre mehrstimmigen Gesänge zu untermalen - oft verzichten die Briten auch ganz auf ihre Instrumente.

Gitarrist und Spaßvogel Boff Whalley ist hauptverantwortlich für das Entertainment zwischen den Songs, gibt Touranekdoten zum Besten und erklärt so manche Geschichte, die hinter einem Lied steht.

"Her majesty is a pretty nice girl, but she doesn't have a lot to say", zitieren sie süffisant eine Beatles-Zeile über die britische Queen. Besonders faszinierend geraten die A-cappella-Interpretationen von alten englischen Protestlieder - einer etwa aus dem ersten Weltkrieg -, so genannten "rebel songs".

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