Atelier-Galerie Jürgen Schmitz Michael Sichelschmidt stellt Industrie- und Landschaftsmalerei aus

SIEGBURG · Michael Sichelschmidt, Jahrgang 1954, ist in Düsseldorf geboren und aufgewachsen. Als kleinen Jungen zog es ihn immer wieder an den Rhein bei Oberkassel-Heerdt, wo ihn schon damals die Industriebauten, Stahlwerke und Gießereien, die Maschinenhallen und Hochöfen aufgrund ihrer Formen und Größe faszinierten.

 Der Maler Michael Sichelschmidt.

Der Maler Michael Sichelschmidt.

Foto: Paul Kieras

Bis heute hat er diese Liebe zu den "uferlosen Industrielandschaften" bewahrt und hält sie auf Leinwand fest. Eine Auswahl seiner Werke ist seit Samstag in der Atelier-Galerie seines Künstlerkollegen Jürgen Schmitz in Siegburg zu sehen. Sichelschmidt malt Plätze und Orte, an denen er sich wohlfühlt.

Er hat, so seine Schilderung, noch deren Gerüche aus seiner Kindheitserinnerung in der Nase. Und die heulenden Sirenen zum Schichtwechsel habe er ebenso im Ohr wie das kreischende, metallische Geräusch der Räder von Rangierloks, deren Schnaufen, Zischen und Pfeifen.

Alle diese Eindrücke hat er "gespeichert" und ruft sie in seiner Malerei wie aus einem Setzkasten ab. Er nutzt meist dunkle, gedeckte und erdige Farben. Bis auf wenige Ausnahmen sind seine Motive frei erfunden, er erhebt in seinen Bildern aber den Anspruch, dass es "tatsächlich so sein könnte". Es gehe ihm nicht um eine Dokumentation, "das kann die Fotografie besser", erklärt Sichelschmidt.

Vielmehr gehe es um Stimmungen und den Vorgang des Malens selbst. Wenn man vor seinen Werken steht, kann man sie "hören", die Atmosphäre spüren. Unwillkürlich denkt man an Herbert Grönemeyers Lied "Bochum". Der Maler, der von 1979 bis 1984 an der Düsseldorfer Akademie, zuletzt als Meisterschüler von Professor Rolf Sackenheim studierte, begann seine künstlerische Tätigkeit 1972.

Er musste sich nach eigener Aussage "nicht in etwas hineinsehen", sondern malte, was ihm vertraut war. Die einfachen Formen der Gebäude hätten ihm das erleichtert, sagt er. Figuren finde man erst viel später in seinen Bildern, "das muss man lernen und dauert lange, bis man es kann".

Damit stapelt er allerdings tief, denn wie Schmitz bei der Vernissage treffend feststellte, sind die gezeigten Ansichten von Sichelschmidt perfekte Kompositionen. Außerdem schafft er es, auch Betrachtern, die nicht in einer Industrielandschaft groß geworden sind, deren einzigartige Ästhetik zu vermitteln.

Info:

Michael Sichelschmidt, Ölgemälde, Atelier-Galerie Jürgen Schmitz, Ringstraße 21, Siegburg, Ausstellungsdauer: 8. bis 30. März, Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 11 bis 16 Uhr, Mittwoch bis Freitag, 16 bis 19 Uhr, oder nach Vereinbarung unter der Rufnummer 02241/52764

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