Der 52-jährige Multiinstrumentalist hat dort die ihm eigene Mischung aus afrikanischer und europäischer Musik präsentiert, die trotz des Einsatzes von Kalimba, Balafon und Kora die Prägung durch westlichen Pop nicht verhehlen kann. Was per se nicht schlecht ist; nur auffällig.

Vor allem wenn Odametey seine Gitarre zückt und mit warmer Stimme dazu singt, ist die Ähnlichkeit zwischen ihm und einem deutschen oder amerikanischen Liedermacher verblüffend. Alles bleibt zugänglich und verständlich, nur selten, etwa bei "Dzen" ("Welt"), kommen elaboriertere, gegenläufige Rhythmen zum Tragen, wie man sie eigentlich erwarten würde.

Die Menge im Saal genießt das, auch als die Musik traditioneller wird und Odametey ein Lied anstimmt, mit dem die Seelen der Ahnen zu einem Umtrunk herbeigerufen werden. "Wir sind sehr glücklich, dass ihr unsere Musik mögt", freut sich der Ghanaer.

Andererseits hätten er und seine beiden Percussionisten mit all den Instrumenten auf der Bühne durchaus mehr machen können. Vor allem beim Einsatz der Kora, der 21-saitigen Stegharfe, bleibt Odametey hinter den Möglichkeiten zurück und spielt durchaus schöne, letztlich aber übersichtliche Tonfolgen.

Nach der Pause dann die Kehrtwende: Schluss mit der Melodie, her mit dem reinen Rhythmus. Ein Trommelstück folgt dem nächsten, Odameteys Begleiter Lamptey Lankai darf sogar auf Solopfaden wandeln. Und natürlich wird das Publikum eingebunden, muss zu diesem Afro-Samba mitklatschen und hat daran sichtlich Spaß.

So etwas funktioniert eben immer. Odametey wirkt nun aber auch energiegeladener, was sich im finalen Stück, bei dem Trommeln und klingende Instrumente gleichermaßen zum Einsatz kommen, bezahlt macht. Das Publikum dankt es ihm mit kräftigem Applaus.