Mozarts eselhafter Martin und die bösen Geister

Ein Rausch: Koreanisches Frühlingsfest im Bonner Augustinum

Bonn. Zum alljährlichen Frühlingsfest hatten die Regionalverbände Rhein-Ruhr und Köln-Bonn der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft in den Saal des Augustinums eingeladen. Auf ein schwungvolles spanisches Lied folgte ein herrlich sentimentaler Schlager aus Korea. Überraschender Schlusspunkt: Mozarts Kanon "O du eselhafter Martin".

Glanzpunkt des Abends bildete der fabelhafte Auftritt des Chongdong-Theaters aus Seoul, ein Rausch aus Farben und Stoffen, aus Rhythmus und Bewegung, fremd, faszinierend und überwältigend. Das Ensemble beeindruckte mit traditionellen Musikstücken und repräsentativen, höfischen Tänzen. Im "Flowerdance" trugen fünf Tänzerinnen leuchtend-bunte Kostüme und prächtigen Kopfschmuck. In den Händen hielten sie Tücher, mit denen sie die weichen Bewegungen der Arme in eine magische Leuchtschrift verwandelten, die Tanzschritte zielten ganz auf den Eindruck des Schwebens und schwerelosen Gleitens ab.

Einen harten Kontrast bot das Instrumentalensemble. Mit zwei Trommeln, dazu einem hohen und einem tiefen Gong, erzeugten die vier Musiker einen elektrisierenden, geradezu betäubenden Klang- und Rhythmusteppich. Zu konzentrierter Stille zwangen ein Solotanz, der die Vertreibung böser Geister darstellte, und ein meditatives Solo der schneidend klingenden Bambusflöte, begleitet von sparsamen Trommelschlägen. Atemberaubend schön schließlich der berühmte Fächertanz.

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