Münchner Lach- und Schießgesellschaft in der Springmaus zu Gast

Getreu dem Motto "Ein Restrisiko hat man immer" setzt das Ensemble in dem exterritorial im Bodensee schwimmenden Casino Bad-Leroy-Brown alles auf eine Spielkarte und laden ein zum Zocken ohne Grenzen.

Endenich. Das ganze Leben ist ein Spiel, bei dem für jeden was dabei ist. So jedenfalls wollen es einem die drei Mitglieder des neu formierten Ensembles der Lach- und Schießgesellschaft, Beatrix Doderer, Severin Groebner und Ecco Meineke, weismachen.

Getreu dem Motto "Ein Restrisiko hat man immer" setzen sie in dem exterritorial im Bodensee schwimmenden Casino Bad-Leroy-Brown alles auf eine Spielkarte und laden ein zum Zocken ohne Grenzen. Auf drei "floors" für Unter-, Mittel- und Oberschicht kann jeder seinen Einsatz machen und gewinnen. Man muss nur fest dran glauben.

Die fast leere Bühne lässt allerdings jedes Casinofunkeln vermissen. Dass an diesem "Big Deal" also etwas gewaltig faul ist, ahnt man bald. Da werden munter Millionen verspielt, Steuerdaten-CDs vertickt, Sozialleistungen gekürzt und mehr oder weniger willkürlich Boni ausgezahlt.

In einem klassischen Nummernkabarett und mit rasantem Tempo wechselt das Trio Kostüm, Rolle und Akzent und lässt so zahlreiche schräge Typen das Casino bevölkern: Möchtegern-Spielbank-Räuber, die an einer verhängnisvollen Bombe basteln, den Magier mit italienischen Akzent, der versucht, die Finanzkrise zu durchschauen ("Blase platz, große Puff - wer zahle?") oder die russische Chefin des Eroscenters "Lümmelburg".

Die abwechslungsreiche Mischung aus Gesellschaftskritik, Kalauer und Klamauk nimmt ein paar eher flache Pointen in Kauf und spielt auch gerne mal mit Klischees. Wer bissige Satire erwartet hatte, wurde also sicher enttäuscht. Aber wie gesagt: Ein Restrisiko hat man immer.

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