"Multiple Sarkasmen" mit Moritz Netenjakob

BONN · Vom "Froschdemokraten" und anderen Leiden: Der Autor für Comedy-Sendungen wie "Switch" und "Stromberg" erfreute im Pantheon vor allem mit seinen Imitationen. Moritz Netenjakob präsentierte ein kurzweiliges Programm.

Die Deutschen können sich einfach nicht freuen! Nicht wie die patriotischen Amerikaner, bei denen alles dramatischer, romantischer und intensiver ist als bei uns, moniert Moritz Netenjakob. Damit die Deutschen fröhlich werden, brauche es immer erst eine Fußballweltmeisterschaft und jede Menge Alkohol. Mit seinem Programm "multiple Sarkasmen" zieht der Autor des Romans "Macho Man" und Autor für Comedy-Sendungen wie "Switch" und "Stromberg" viele Zuschauer ins Pantheon.

Wenig Freude habe er mit seinen intellektuellen Eltern gehabt. Zu Karneval wäre er gerne als Indianer gegangen, habe aber als Bertolt Brecht gehen müssen. In Urlaub seien sie an für Kinder spannenden Orten wie Waterloo gewesen, und wegen der fragwürdigen Moral des Märchens "Der Froschkönig" erzählte sein Vater die Geschichte vom "Froschdemokrat". Mit seinen Witzen über intellektuelle Eltern fährt er die Schiene, Wissen, Intelligenz und eine bedachte Lebensweise ins Lächerliche zu ziehen und erntet dafür großen Applaus.

Die größte Freude machen Netenjakobs Imitationen. Ob er Herbert Grönemeyer, Jan Delay, Udo Lindenberg und Peter Maffay die Welt neu erschaffen lässt oder eine Selbsthilfegruppe für Stimmimitatoren auf die Bühne bringt: Immer stimmen die Gesten, die Sprache, die Texte.

Mit einem recht kurzen Bühnenprogramm, aber zahlreichen Zugaben, gestaltete er den Abend kurzweilig und unterhaltsam.

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