Musik macht munter

Heribert Beissel und seine Klassische Philharmonie Bonn bei ihrer Matinee in Muffendorf

Muffendorf. Wieder einmal waren Heribert Beissel und seine Klassische Philharmonie Bonn bei ihrer Matinee in der Kleinen Beethovenhalle Garanten für einen klangschönen, harmonischen Start in den Sonntag. In dieser Grundstimmung war der Konzerttitel "Die großen Serenaden" keineswegs ein Widerspruch, und so genossen die zahlreichen Zuhörer in Muffendorf den musikalischen Vormittag mit Mozarts Divertimento D-Dur (KV 136), zwei Vivaldi-Konzerten für Gitarre und Orchester (D-Dur und d-Moll), einer Telemann-Fantasie für Gitarre solo, zwei lyrischen Stücken (op. 68) von Grieg und der Serenade Nr. 2 von Robert Volkmann.

Mit kammermusikalischer Besetzung zeigte Beissel, wie selbst das so volkstümlich-bodenständige Werk Volkmanns mit Dezenz und Feingefühl in der Streicherführung leichten Fußes daherkommen kann. Volkmann ist Romantiker durch und durch, folgt kompositorisch dem Postulat der Melodie. Und Beissel ließ der Kantabilität, die auch in Griegs lyrischen Stücken wunderbar den Vortragsfluss gesteuert hatte, freien Lauf. Da verzückte das Kammerorchester mit der ungetrübt-heiteren Spiellust, die das Publikum von der Klassischen Philharmonie geradezu erwartet.

Dass auch die Gitarre als Soloinstrument mit dem Orchester kommunizieren kann, bewies der Auftritt von Marco Schmidt. Sein Originalinstrument aus dem 19. Jahrhundert, das ihn zu Konzertabenden mit der Musik dieser Zeit ständig begleitet, ließ Schmidt diesmal zu Hause. Für die weitaus früheren Vivaldi-Konzerte und Telemanns Fantasie in e-Moll, die der Gitarrist in einer eigenen Bearbeitung der für Laute vorgesehenen Originalfassung spielte, gab eine moderne Gitarre einfach mehr dynamische Sicherheit. Das begeisterte Publikum in der Kleinen Beethovenhalle forderte zwei Zugaben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort