Liebeslieder in der Kreuzkirche Musik von Monteverdi bis Cole Porter
Bonn · Welch großer Beliebtheit sich die Kreuzkirchenmusik im Allgemeinen und Stefan Horz? Reihe "am 7. um 7" im Speziellen erfreut, bewies wieder einmal das Konzert am vergangenen Freitag.
Olympia-Eröffnung, Bonner Karnevalssitzungen und Baustelle zum Trotz war die Krypta der Kreuzkirche erneut gut besucht. Als musikalischen Gast hatte sich Horz die Sopranistin Constanze Backes eingeladen. Seit sie von Sir John Eliot Gardiner für den Lady Nixon Award nominiert wurde und diesen auch erhielt, ist die Sängerin vor allem im Bereich der Alten Musik tätig. Das Programm des Abends, das den Titel "O quam tu pulchra es" trug, umfasste allerdings Musik vom 15. bis zum 20. Jahrhundert.
In ihrem abwechslungsreichen Konzertabend gingen Backes und Horz dem "Lebenslauf der Liebe" nach. Mit dem titelgebenden Werk von Alessandro Grandi begannen sie das Konzert. Gleichen Inhalts war dann auch Cole Porters "I've got a crush on you", für das Horz eben mal von der Truhenorgel zum Wurlitzer-E-Piano wechselte, um dann sogleich für Francesco Rasis "Hymne an das Leben, die Natur, die Liebe" (Backes) "Hor ch'a noi rimena" am Cembalo zu sitzen.
In den sechs ?Stationen? "Der Blick", "Das Glück", "Der Abschied", "Die Klage", "Der Tod" und "Die himmlische Liebe" waren nicht nur die verschiedensten Facetten der Liebe musikalisch zu erleben, sondern auch die Vielseitigkeit von Constanze Backes und Stefan Horz, die nicht weniger Varianten aufwies. So gehörten die eher zornigen, aber sehr furiosen Stücke "Così mi disprezzate?" von Frescobaldi und Ferraris "Voglio di vita uscir" mit zu den Höhenpunkten des Abends.
Tief berührend gelangen unter anderem Monteverdis "Lamento della Ninfa" und das abschließende geistliche Werk von Friedrich von Spee, "Bey stiller Nacht", in dem Backes sogar an solistischen Stellen fast die Stimme brach. Ein ausgesprochen schöner und kurzweiliger Konzertabend.
