Montagskonzert in der Villa Prieger Musik wie gemalt

Bonn · Dass an vielen Pulten des Beethoven Orchesters auch ganz exzellente Kammermusiker sitzen, wird bei den Montagskonzerten in der Villa Prieger immer wieder deutlich.

Jetzt war hier ein Streichquartett unter Primaria Maria Geißler mit Mareike Neumann (Violine), Thomas Plümacher (Viola) und Caroline Steiner (Violoncello) mit "Musik aus Böhmen und Mähren" in atemberaubend dichtem Vortrag zu erleben. Wobei das Programm mit Werken von Dvorák, Janácek, Martinu und Haas keineswegs "von der Stange" kam.

Eröffnet wurde der Abend gleich mit einer Rarität, dem verworfenen Kopfsatz in F (B 120) zu Dvoráks op. 61, in welchem ein Dialog zwischen resoluter Violine und respektvollem Cello von den Mittelstimmen einfühlsam begleitet wird. Einen noch tieferen Einblick in musikalisch gespiegeltes Gefühlsleben gewährt Janáceks zweites Streichquartett. Selten sind diese "Intimen Briefe" derart geschlossen, nachgerade exemplarisch zu hören.

Nach Martinus Duo für Violine und Cello gab es mit dem zweiten Streichquartett von Pavel Haas erneut Deskriptives, Genre-Malerei in pastoser Pinselführung, die von den Ausführenden mit entsprechendem Ernst, aber auch mit Augenzwinkern agil zum Leben erweckt wurde.

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