Konzert im Schumannhaus Musikalische Liebesabenteuer

Klarinettistin Annelien van Wauwe und Pianist Lucas Blondeel im Duo

VON VERENA DÜREN

Mit "Musikalischen Liebesabenteuern" eröffneten die beiden jungen Musiker Annelien van Wauwe (Klarinette) und Lucas Blondeel (Klavier) die Saison der städtischen Kammerkonzerte im Schumannhaus. Die Liebesabenteuer bezogen sich auf das romantische Instrument par excellence, die Klarinette. Mit den beiden ersten Werken kam jedoch in der Tat ein reales Liebespaar zu Wort: Van Wauwe und Blondeel eröffneten den Abend mit Clara Schumanns "Drei Romanzen" op. 22, die im Original für Violine und Klavier komponiert sind. Gesanglich und mit weichem Ton setzten die Musiker die drei Stücke um.

Wesentlich virtuoser und expressiver waren im Anschluss die "Fantasiestücke" op. 73 von Robert Schumann zu hören. In Dynamik und Agogik fein aufeinander abgestimmt erklang der zweite Satz, im wahrsten Sinne des Wortes "Rasch, mit Feuer" erklang der Finalsatz mit einer brillanten Coda. Spätestens beim folgenden "Grand Duo concertant" von Carl Maria von Weber waren die beiden Musiker gleich gefordert, denn in der Tat hat dieses Werk auch einen höchst virtuosen Klavierpart. Bereits der erste Satz begeisterte so sehr, dass sich das Publikum einen kleinen Zwischenapplaus nicht nehmen ließ. Zart hingegen erklang der langsame Mittelsatz, heiter und trotz hohen technischen Anspruchs unbeschwert beendeten van Wauwe und Blondeel mit dem Rondo.

Der zweite Teil des Konzerts stand ganz im Zeichen Richard Mühlfelds, des Klarinettisten, für den Brahms seine Kammermusik für dies Instrument schrieb. Für ihn komponiert ist auch die Romanze von Maria Elisabeth von Sachsen-Meiningen, die ihm am Meininger Hof begegnete. Die sehr unterschiedlichen Stimmungen des Werks setzten van Wauwe und Blondeel gekonnt um. Den brillanten Abschluss des Duo-Abends bildete Brahms' Klarinettensonate Nr. 2, in der van Wauwe mit ihrem weichen Klang und ausdrucksvollem Spiel begeisterte - die Lehrerin Sabine Meyer war da nicht zu leugnen. Auch Blondeel überzeugte mit seiner feinfühligen Begleitung - hier war ein gut eingespieltes Team zu hören. Groß war danach auch der Applaus im ausverkauften Schumannhaus, der mit einem Satz aus Saint-Saens' Klarinettensonate belohnt wurde.

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