Beethoven-Bonnensis-Förderpreis 2013 Musikalischer Nachwuchs bewirbt sich

BONN · Das Programm spricht für sich: Schon in der ersten Runde des Jugendwettbewerbs um die Beethoven-Bonnensis-Förderpreise 2013, die am Sonntag im Bonner Kunstmuseum stattfand, ist das Niveau extrem hoch. Chopin-Nocturnes treffen auf Messiaens "Schwarzdrossel" ("Le merle noir"), Liszt-Rhapsodien erklingen neben Mozart-Arien.

Am Flügel im Kunstmuseum: Samuel Stein muss als Erster vor der Jury spielen.

Am Flügel im Kunstmuseum: Samuel Stein muss als Erster vor der Jury spielen.

Foto: Thomas Kölsch

Leichte Lektüre? Fehlanzeige. Dennoch wirken viele der jungen Musiker entspannt. Für die meisten ist es nicht ihr erster Auftritt vor einer Jury, das große Lampenfieber lassen sie, wenn es überhaupt vorhanden ist, kaum nach außen dringen. "Man ist nur aufgeregt, wenn man mit seinem schwersten Stück anfängt", erklärt Isabel Osenau abgeklärt.

Die 15-Jährige ist ein alter Hase, konnte schon bei mehreren Wettbewerben im In- und europäischen Ausland Erfolge feiern und hofft nun hier auf ein gutes Ergebnis. Ähnliches gilt für Samuel Stein: Auch er hat schon Erfahrung, "aber etwas nervös bin ich trotzdem", gesteht er. Kein Wunder, muss er doch gleich als Erster sein Können am Klavier unter Beweis stellen.

Und dann auch noch mit Beethoven, Prokofjew und Chopin. Klappt aber gut. Wie gut, wird sich am Montag zeigen, wenn der ausrichtende Verein "Bürger für Beethoven" auf seiner Internetseite die Liste der Preisträger veröffentlicht. Eine Etage tiefer, im August-Macke-Raum, bereiten sich Zoe Song und Stefanie Woelke auf ihren ersten gemeinsamen Wettbewerbs-Auftritt vor.

"Einzeln haben wir so etwas natürlich schon gemacht, deshalb sind wir auch recht gelassen", erzählt Pianistin Zoe, die mit Sopranistin Stefanie erst vor anderthalb Wochen in der Post Tower Lounge im Rahmen des Beethovenfests gespielt hat. Sie selbst nimmt gleich in zwei der vier Kategorien teil, neben dem Duo tritt sie auch als Solistin an.

Kein Einzelfall: Katharina Martiní spielt mit ihrer Querflöte gleich viermal vor, einmal sogar mit einer Eigenkomposition. Der Beethoven-Bonnensis-Tag im Kunstmuseum bietet mehr als den reinen Wettbewerb. Zum Auftakt hatten bereits eine zweite und eine vierte Klasse der Grundschule Oberdollendorf im Rahmen des Projekts "Offen für Beethoven" Variationen von "Ein Männlein steht im Walde" dargeboten und Werke des größten Sohns der Stadt tänzerisch ausgedrückt.

Später boten die "Young Folks" der Musikschule Bonn im Foyer irische Musik dar, während in dem Raum im Obergeschoss, in dem zuvor die Solo-Pianisten des Wettbewerbs vorgespielt hatten, Kammermusik zu hören war. "Das zeigt doch, dass wir gerade in Bonn einen hervorragenden Nachwuchs im Bereich Klassik haben", sagen denn auch die Organisatoren stolz.

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